#elternstriptease: Martina von fraeuleinmimmi

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Und weiter geht es mit unserer Reihe #elternstriptease. Diesmal macht sich die tolle Martina von fraeuleinmimmi für uns nackig! Martina (32) lebt seit knapp 10 Jahren mit ihrem Freund Timmy (43) und ihrem Sohn Pepe (5) in BerlinEnde des Sommers wird Baby Nr. 2 erwartet. Martina kommt aus einem kleinen Dorf im bayerischen Wald, was in ihren Ohren idyllischer klingt, als es viele Menschen dort widerspiegeln. Nach ihrer handwerklichen Ausbildung zur Damenschneiderin und den Besuch der Staatl. Modeschule in Stuttgart hat sie in Berlin als Schnittdirektrice gearbeitet. Heute arbeitet sie in der Entwicklungsabteilung eines Heimtextilienherstellers, ist im Autorinnenteam des Kreativblogs WLKMNDYS und füttert liebend gerne ihren Instagramaccount, mit mal mehr und mal weniger gestellten Bildern aus ihrem Leben.

Liebe Martina, hast du dir schon immer Kinder gewünscht?

Im Grunde ja, wobei der Wunsch bis zum Zeitpunkt der Entscheidung, jetzt ein Kind haben zu wollen, nicht wirklich präsent war. Ich habe mit Anfang 20 nicht darüber nachgedacht, wie wohl ein Leben mit Kindern in Berlin sein könnte. Ich bin ein optimistischer Bauchmensch und verlass mich mit Zukunftsplänen eher auf die Zukunfts-Martina. Man entwickelt sich weiter und wenn gewisse Sachen anstehen, wird man sehen was gut für einen ist.

Hast du dir das Mamasein genau so vorgestellt?

Nein, nicht genauso, aber auch hier hatte ich wenig konkrete Vorstellungen, sondern eher optimistische Bauchgefühle. Man dachte aber, dass man dies und jenes sicher anders machen wird als andere, oder die eigenen Eltern. Dass es eine so unglaublich grundlegende und große Veränderung ist, im bereichernden wie im kräftezehrenden Sinn, können sich vermutlich nur wenige vorher konkret vorstellen. Allgemein ist es für mich auch eher ein Reinwachsen in diese verantwortungsvolle Rolle Mama, bzw. Eltern.

Was möchtest du deinen Kindern unbedingt mit auf den Weg geben?

Selbstvertrauen und dass sie genauso richtig sind, wie sie sind. Respekt für unseren grandiosen Planeten und für alle Mitmenschen und Lebewesen darauf (außer für Zecken und Kleidermotten).

Hat dich dein Kind verändert? Siehst du manche Dinge jetzt anders?

Ganz sicher ja. Wenn man täglich vor Augen hat, wie aus einer Zelle ein Baby wächst und wie aus diesem Baby dann in so kurzer Zeit ein denkendes Wesen mit eigenem Charakter wird, ändert sich schnell der allgemeine Blick auf, und das Verständnis für Kinder.
Man überdenkt gleichzeitig oft die eigene Kindheit und lernt noch etwas über sich selbst dazu. Hinzu kommt natürlich auch das eigene fortschreitende Alter, aber ich glaube schon, dass man allein an der dauerhaften Verantwortung ein Kind zu haben, enorm wächst.

Was nervt dich manchmal an anderen Müttern/Eltern?

Dass immer noch so viel gejudget wird. Ich finde es tragisch, dass eigene Entscheidungen zur Geburt, zum Stillen, darüber wo und wie die Kinder schlafen, kommentiert und verurteilt werden. Ansonsten nervt mich das Vergleichen sehr. Jedes Kind ist anders toll und es wäre so schön, wenn das nicht immer nur gesagt, sondern auch so gemeint wird.
…was mir dazu sonst noch am Herzen liegt ist, dass Kinder einfach so lange wie möglich Kinder sein sollen dürfen. Druck, Erwartungen und Pflichten kommen von alleine und früh genug in unserer Gesellschaft.

Wie schaffst du es, dir Auszeiten zu nehmen?

Dadurch, dass ich mir den Großteil meine Arbeit frei einteilen kann und auch mein Mann in seinem Job oft flexibel reagieren kann, klappt das mittlerweile relativ gut. Dazu muss man sagen, dass unser Sohn ja mittlerweile schon 5 Jahre alt ist. Mit dem kommenden Spätsommer-Baby wird sich das ganz sicher wieder ändern. Kommunikation ist hier King. Klingt so einfach, ist es im geladenen Alltag bei uns aber sicher nicht. Da werden wir vermutlich in den nächsten Jahren auch wieder viel dazulernen.

Und was ist das Schönste am Kinderhaben?

So schnulzig es klingt, diese pure und bedingungslose Liebe. Kann man sich nicht ausdenken.

Und das Schwierigste?

Sich im Alltag all das oben geschriebene zu vergegenwärtigen. Emphatisch mit Kindern zu sein ist manchmal viel anstrengender und fordernder als emphatisch mit Erwachsenen zu sein.

Welchen Rat würdest du frisch gebackenen Eltern geben?

Nehmt euch Zeit, euch in dieser neuen Rolle zu finden und versucht auf euren Bauch und euer Baby zu hören.
Wir haben uns rückblickend damals auch viel zu sehr von außen beeinflussen lassen, beispielsweise haben wir versucht Pepe in seinem eigenen Zimmer ins Bett zu bringen, weil uns von außen suggeriert wurde, dass es dafür an der Zeit sei. Es hat eine Weile gedauert bis wir festgestellt haben, dass wir Familienbettmenschen sind und genau so ist es auch in vielen anderen Bereichen. Es ist ein Reinwachsen und je mehr man dabei bei sich ist, desto reibungsloser kann das vermutlich klappen.

Liebe Martina, vielen Dank für deine Offenheit und alles Liebe für die Geburt! 

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