Tipps bei Handysucht von Kindern und Jugendlichen

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Meine Tochter ist gerade 8 Jahre alt geworden und natürlich spielt auch bei uns das Thema Medien hin und wieder eine große Rolle. Wir haben es von Anfang eher streng und reglementiert gehandhabt. Wir selber schauen tagsüber nie fern, sobald sich meine Tochter jedoch im Traumland befindet, gucken wir natürlich auch mal einen Film oder eine neue Serie bei Netflix. Sie darf dafür am Wochenende oder in den Ferien mal einen Film schauen. Bei den Handys ist das natürlich eine ganz andere Nummer. Wir Eltern haben es ständig in der Hand und ich muss auch zugeben, dass ich mir ein Leben ohne Handy auch gar nicht mehr vorstellen kann. Ich kann schnell etwas nachlesen, eine neue Trinkflasche für die Schule bestellen, mit Freunden in Kontakt bleiben und das beste (Fluch und Segen zugleich) – ich kann von meinem Handy aus arbeiten.

Meine Tochter sieht natürlich nicht, ob ich gerade eine Mail von ihrer Klassenlehrerin lese oder einfach nur durch Instagram scrolle. Was sie sieht, ist, dass das Handy ständig an unserer Seite ist. Natürlich hat sie auch schon mal geäußert, dass sie gern ein eigenes Handy hätte, aber bis sie das bekommt, müssen noch einige Jahre vergehen. Von ihr weiß ich aber auch, dass viele Kinder in ihrer Klasse schon ein Handy besitzen. Doch wann ist die Nutzung des Handys eindeutig zu viel? Und was kann man tun, wenn ein Verdacht auf Handysucht bei Kindern nahe liegt? Da wir Eltern weitestgehend ohne Handys und soziale Medien aufgewachsen sind, fehlt uns diesbezüglich einfach die nötige Medienkompetenz, um unsere Kinder zu schützen.

Ist mein Kind handysüchtig?

Das Handy ist in vielen Familien häufig ein Auslöser für Streits. Andererseits ist das Smartphone heutzutage auch nicht mehr wegzudenken. Alles ist in sekundenschnelle möglich – kurz das Wetter für den Ausflug am Wochenende checken, der besten Freundin antworten, den Highscore beim Lieblingsspiel knacken, dem Schulfreund einen Snap vom healthy Frühstück schicken und die eigenen neuen Turnschuhe in den Stories bei Instagram zeigen. Vielen Eltern erscheint es dabei natürlich so, als wären ihre Kinder ständig am Handy und sie stellen sich die Frage, ob ihr Kind an einer Handysucht leidet. Doch ab wann spricht man von einer Sucht? Generell sagt man: Wer ca. 60 Mal am Tag auf das Handy schauen muss, gilt als handysüchtig. Forscher haben herausgefunden, dass Handysucht vor allem mit der Nutzung von Kommunikations-Apps zusammenhängt. Demzufolge wird Handysucht als zwanghafter Drang mit anderen Menschen per Kommunikationsmittel in Kontakt treten zu wollen, definiert. Dabei spricht man vom „Fear of missing out“-Syndrom, also der Angst, etwas zu verpassen.

Ein weiterer Punkt, warum das Handy süchtig machen kann, ist die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin. Durch das Anklicken des Handys erfolgt eine Überraschung. Das kann eine neue Whatsapp-Nachricht des besten Freundes oder viele positive Reaktionen auf einen Post bei Instagram sein. Dadurch erfolgt die Ausschüttung von Dopamin, was natürlich wiederum dazu führt, dass man immer häufiger zum Handy greift.

Tipps bei Handysucht von Kindern & Jugendlichen

Wichtig ist zu allererst, dass ihr Eltern selber gute Vorbilder seid. Wenn ihr euer Handy den ganzen Tag in der Hand habt, werdet ihr euer Kind sicherlich nicht davon überzeugen können, anderen Freizeitbeschäftigungen nachzugehen. Wie wäre es, wenn ihr alle gemeinsam im nächsten Urlaub „handyfastet“?

1. Beobachten und Interesse zeigen

Spätestens, wenn eure Kinder auch in den Ferien den ganzen Tag in ihrem Zimmer am Handy sitzen und keine Lust auf Unternehmungen oder ihre Freunde haben und direkte zwischenmenschliche Kommunikation durch das Chatten ersetzen, ist es allerhöchste Zeit, einzugreifen. Doch es bringt nichts, sinnlose Verbote auszusprechen. Viel wichtiger ist es, eure Beobachtungen mit dem Kind oder Jugendlichen zu besprechen. Außerdem ist es bedeutsam, dass ihr echtes Interesse zeigt. Lasst euch von euren Kindern die Lieblingsseiten oder liebsten Apps zeigen und erklären, denn wenn ihr auch Bescheid wisst, ist es einfacher, die Handynutzung zu verhandeln.

2. Handynutzung beschränken und ggf. Nutzungsvertrag aufsetzen

Wichtig ist, dass ihr mit eurem Kind eine zeitlich beschränkte Nutzung des Handys vereinbart. Legt genau fest, wann eure Kinder ihr Handy nutzen dürfen und wann es ausgeschaltet sein muss. Einige Eltern ziehen das Handy am Abend auch ein und geben es erst am nächsten Morgen zurück. Am einfachsten ist es, wenn ihr gemeinsam einen Nutzungsvertrag beim Kauf des Kinderhandys aufsetzt. Vergesst nicht die Nutzungsregeln, die handyfreien Zeiten sowie die freiwilligen „Strafen“ bei Nichteinhaltung der Regeln festzulegen.

3. Alternativen bieten

Oft reicht es schon, gemeinsame Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, um ihnen den Reiz der realen Welt aufzuzeigen. Wann wart ihr das letzte Mal gemeinsam ein Eis essen oder habt ein Gesellschaftsspiel gespielt?

Wie ist es bei euch? Könnt ihr euer Handy auch nur selten aus der Hand legen und habt das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen? Hier könnt ihr nachlesen, ob ihr gefährdet seid: Zwischen Erreichbarkeit und Handysucht: bin ich gefährdet?

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