Ihr erwartet ein Baby? Toll! Die nächsten Wochen und Monate werden die spannendsten eures Lebens! Während der Bauch immer runder wird, gibt es jedoch auch eine ganze Menge zu erledigen. Damit ihr nichts vergesst, haben wir hier eine Übersicht für euch, woran ihr denken solltet!
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Check-Ups beim Frauenarzt
Ein Besuch beim Frauenarzt (hier meinen wir genderunabhängig Ärztinnen und Ärzte) gehört nun regelmäßig dazu. Nach der “offiziellen” Feststellung eurer Schwangerschaft wird euch euer Mutterpass ausgestellt. Hier werden alle Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen dokumentiert, sowohl die Daten der Mutter als auch des Kindes bis hin zur Geburt.
Tipps:
- Arbeitgeber sind verpflichtet, euch für die Vorsorgeuntersuchungen ohne Verdienstausfall freizugeben.
- Es gibt zauberhafte Hüllen für den Mutterpass, zum Beispiel hier bei Etsy:
In den nächsten Wochen sind beim Frauenarzt zehn Vorsorgetermine vorgesehen, zunächst alle vier Wochen, ab der 32. Schwangerschaftswoche (SSW) alle 14 Tage. Wenn der Entbindungstermin überschritten ist, untersucht der Arzt in kürzeren Abständen ungefähr alle zwei Tage. Der Großteil der Vorsorge kann alternativ auch durch eine Hebamme erfolgen.
Am tollsten ist natürlich der Ultraschall, der mindestens dreimal durchgeführt wird. Hier könnt ihr sehen, dass da WIRKLICH ein Kind heranwächst. Wichtige Untersuchungstermine:
- Ersttrimesterscreening: 11.-14. SSW: Hier wird genauer hingeschaut, ob es Hinweise auf eine mögliche Behinderung des Kindes gibt. Die Dicke der Nackenfalte wird gemessen und das Blut der Mutter getestet.
- Feststellung des Geschlechts: ab ca. 20. SSW möglich
- Feindiagnostik: 22.-24. SSW: Besonders bei Risikoschwangerschaften wird mit einem hochauflösenden Spezialultraschallgerät alles genau untersucht. Die Feindiagnostik wird meist in speziellen Praxen oder der Klinik durchgeführt.
Hebamme suchen
© Alexianer, Klaus Heymach
Als Hilfe vor, während und nach der Geburt solltet ihr euch eine Hebamme an die Seite holen, die Kosten werden von der Krankenkasse getragen. Da es hier zu Engpässen kommen kann, macht euch frühzeitig auf die Suche. Die Hebamme ist für euch da:
- vor der Geburt: Sie beantwortet eure Fragen, kann die Vorsorgeuntersuchungen übernehmen und bietet tlw. auch Geburtsvorbereitungskurse an.
- während der Geburt: Wünscht ihr, dass eure persönliche Hebamme euch bei der Geburt begleitet, fällt eine “Rufbereitschaftspauschale” von ca. 600-700 Euro an (örtlich verschieden), einige Kassen übernehmen einen Teil der Kosten. Zu beachten: Hebammen haben meist Verträge mit bestimmten Kliniken. Andernfalls sind vor Ort die diensthabenden Hebammen für euch da.
- nach der Geburt: Sobald ihr wieder zu Hause seid, schaut die Hebamme in den ersten 12 Wochen regelmäßig nach euch und eurem Baby – anfangs meist täglich, später in größeren Intervallen.
Tipps:
- Bei der Suche nach einer Hebamme hilft euch die Seite vom Hebammenverband e.V.
- Tipp für alle Potsdamer: Wir haben für euch eine Übersicht aller Potsdamer Hebammen.
- Was gilt es noch zu wissen? Wir haben für euch eine Hebamme im Interview.
Wahl des Geburtsorts
Foto: © Alexianer, Klaus Heymach
Eine große Rolle spielt natürlich der Ort, an dem euer Kind zur Welt kommen soll. Ist euch die bestmögliche medizinische Versorgung im Notfall wichtig? Wünscht ihr euch eine familiäre Atmosphäre oder eine entspannte Geburt in der gewohnten Umgebung?
Grundsätzlich gibt es diese Möglichkeiten:
- Klinik (stationäre oder ambulante Geburt), jede Klinik hat hier ihren eigenen Ansatz, z.B. traditionell oder anthroposopisch
- Geburtshaus
- Hausgeburt – lest hierzu einen Erfahrungsbericht in unserem Interview
Um sich überhaupt erstmal ein Bild zu machen, könnt ihr an den Informationsveranstaltungen und Besichtigungsterminen teilnehmen – und natürlich kann es nie schaden, sich im Freundeskreis umzuhören (aber Achtung, es könnten nicht enden wollende, detaillierte Geburtsberichte folgen). Bei den Terminen stellen sich je nach Verfügbarkeit Hebammen und Ärzte vor, zeigen nach Möglichkeit die Räumlichkeiten und geben euch weitere Informationen. Natürlich könnt ihr hier zu zweit teilnehmen, so könnt ihr auch gleich nach den Parkmöglichkeiten Ausschau halten, wenn es wirklich losgeht. 🙂 Wichtig ist, sich rechtzeitig für die Geburt “anzumelden”, denn die Kapazitäten kleinerer Orte sind mitunter begrenzt.
Papierkram erledigen
Auch jede Menge Formulare kommen auf euch zu – befasst euch besser rechtzeitig damit, denn mit Baby habt ihr ganz andere Prioritäten (und Kräfte). Das ist zu tun:
Arbeitgeber informieren: Ist die Schwangerschaft bekannt, muss der Arbeitgeber darüber und über den voraussichtlichen Geburtstermin informiert werden. Hierfür gibt es keine festgelegte zeitliche Frist, die meisten Schwangeren warten die ersten drei Monate ab.
Mutterschaftsgeld / Arbeitgeberzuschuss: Als Arbeitnehmerin habt ihr sechs Wochen vor der Geburt und acht Wochen nach der Geburt Anspruch auf Mutterschaftsgeld. Hier seid ihr von der Arbeit freigestellt, erhaltet aber über diese Lohnersatzleistung durch eure Krankenkasse bzw. ergänzenden Zuschuss vom Arbeitgeber quasi trotzdem “volles Gehalt”. Vom Frauenarzt bekommt ihr ein “Zeugnis über den mutmaßlichen Tag der Entbindung”, welches ihr an die Krankenkasse schickt, nach der Geburt muss die Geburtsurkunde eingereicht werden.
Vaterschaftsanerkennung & Sorgerecht: Sind die Eltern nicht verheiratet, ist eine Anerkennung der Vaterschaft nötig, dies könnt ihr schon vor der Geburt beim Jugendamt erledigen. Der Vater kann dann sofort in die Geburtsurkunde eingetragen werden und das Baby den Familiennamen des Vaters bekommen. Einmal beim Jugendamt, könnt ihr auch gleich die gemeinsame Sorgeerklärung abgeben.
Elternzeit & Elterngeld: Macht euch rechtzeitig Gedanken, wie lange wer nach der Geburt des Kindes zu Hause bleiben wird und wann und in welchem Umfang es zurück in den Job gehen soll. Der Antrag für die Elternzeit muss beim Arbeitgeber mit einem Vorlauf von sieben Wochen gestellt werden, d.h. in der ersten Woche nach der Geburt (die ersten acht Wochen ist die Zeit des Mutterschutzes). Da man direkt nach der Geburt andere Sachen im Kopf hat, bereitet ihr das Anschreiben hierfür am besten schon vor.
Noch mehr Papierkram erwartet euch beim Antrag des Elterngeldes, erledigt auch hierfür möglichst viel vor der Geburt. Für den Antrag des Elterngelds habt ihr drei Monate Zeit, da die Bearbeitung aber mitunter dauern kann, solltet ihr hier nicht zu lange warten und einen Geldpuffer als Überbrückung ansparen. Beratung erhaltet ihr bei der Elterngeldstelle – wir haben für euch schon einmal nachgefragt und hier Tipps zum Thema Elterngeld.
Eure Schwangerschaft genießen!
Puh, so viel zu tun? Alles halb so wild! Viel wichtiger: Genießt eure Schwangerschaft (wir drücken euch die Daumen, dass sich die Übelkeit in Grenzen hält)! Die Zeit wird vergehen wie im Flug… Legt die Beine hoch, lest euch ein bisschen ins Thema rein, haltet Erinnerungen fest!
Medientipps für die Schwangerschaft
Diese Bücher, Apps und Podcasts können wir euch empfehlen!
Weitere Produkte für die Schwangerschaft findet ihr auf unserer Amazon-Ideenliste.
App: Schwangerschaft+
In dieser praktischen App erhaltet ihr tägliche Schwangerschafts-Infos, interaktive Bilder, Ernährungs- und Bewegungstipps und vieles mehr. Sie kann individuell eingestellt werden, so dass auch der Vater mit einbezogen werden kann. Tipp: Nach der Geburt geht es mit der Baby+ App direkt weiter. (kostenlos / Premium Schwangerschafts-Tools 2,29€)
Podcast: Die Friedliche Geburt
Jeden Sonntag gibt es eine neue Folge von Kristin Graf rund um Geburt, Schwangerschaft und entspanntes Mutterglück. Hier findet ihr Meditationen für verschiedene Anlässe (z.B. für eure Geburt, Stichwort Hypnobirthing), Experteninterviews und viele weitere wertvolle Tipps. (Die Friedliche Geburt – bei allen gängigen Podcast-Plattformen)
Weiter lesen:
- Die schönsten Bücher für die Schwangerschaft und erste Zeit mit Baby
- Wir bekommen ein Baby: Dinge, die man wirklich braucht
- Welche Babytrage ist die richtige?
- Nachhaltig leben mit Baby
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Vielen Dank für die Übersicht! Ich habe vor kurzem erst die Bestätigung erhalten, dass ich tatsächlich zum ersten Mal schwanger bin. Allerdings wird dies wohl in meinem Fall als Risikoschwangerschaft bezeichnet. Daher ist es gut zu wissen, dass ich mich in einigen Monaten auch um einen Termin für die Feindiagnostik kümmern sollte.
Meine Frau hat in ihrer Frauenarztpraxis erfahren, dass sie schwanger ist. Und wir wissen jetzt nicht so ganz, was uns alles erwartet. Der Beitrag liefert und einen netten Einblick. Danke dafür!
Als meine Schwester schwanger geworden ist, musste sie auch regelmäßig zum Frauenarzt. Da mir das alles neu erschien, war ich sehr davon überrascht. Gut zu wissen, wie der ganze Prozess abläuft.