Neulich habe ich in einer Fernsehsendung gesehen, wie Kinder die abgefahrensten abstrakten Bildwelten aus bunten Blüten, einem Stück Papier und einem Hammer gezaubert haben. Noch Tage danach war die Faszination so groß, dass ich mich diesem Experiment hingeben musste. Ihr könnt unterschiedlichste Papiere und Stoffe wählen. Am besten eignet sich allerdings Aquarellpapier. Das ist ein offenes, sehr saugfähiges Papier, das sowohl Wasser als auch Farbe besonders schnell aufnimmt. Ob Lesezeichen, Geschenkanhänger, Platzkarten oder Bilder für die Wand: Der Blütendruck ist so vielfältig wie eure Ideen. Er eignet sich übrigens auch wunderbar als Event für Kindergeburtstage. So lernen die Kinder etwas über Botanik, sind an der frischen Luft und können ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
Ein unvergesslicher Sommer – Lesezeichen, Geschenkanhänger und Wandbilder aus bunten Blüten
Und das braucht ihr:
Für die schönen Blumenbilder braucht ihr farbenfrohe Blüten von eurem Balkon oder aus eurem eigenen Garten. Wenn ihr beides nicht habt, dann haltet doch beim nächsten Spaziergang mal ganz bewusst Ausschau nach hübschen Blumen. Der Wegesrand kann nämlich deutlich mehr als grauer Asphalt und unliebsame Hundehaufen. Felder und Wiesen halten natürlich auch einiges an bunten Blumen bereit. Ein kleiner Tipp: Am besten eignen sich Blüten, die blau, lila oder pink gefärbt sind. Gelbe Blüten sehen auf den ersten Blick zwar schön knallig aus, mischen sich mit dem Grün des Blütenkopfes aber meist zu einem schlammigen Braun.
Dann braucht ihr noch Aquarellpapier, einen Hammer und eine Prospekthülle. Diese dient nicht nur als Schutz vor zu dollen Quetschungen, sondern auch vor Farbspritzern. Damit sich die Blütenreste am Ende besser vom Papier lösen lassen, kann eine Pinzette hilfreich sein.
Und so einfach geht der Blütendruck:
1. Zunächst geht ihr auf Blütensuche. Nehmt euch ein kleines Schälchen mit, um die abgeschnittenen Blüten unversehrt nach Hause zu transportieren. Ihr könnt jede beliebige Blüte nehmen. Um jedoch ein möglichst intensives Farbergebnis zu erzielen, verwendet ihr am besten Blüten, die einen hohen Farbstoffgehalt haben. Trennt die Blüte mit einer Schere vom Stängel. Wer Lust auf ein bisschen mehr Grün und weniger Abstraktion hat, kann diesen natürlich auch dran lassen. Auch Blätter eignen sich für den DIY Blütendruck.
2. Dann schneidet ihr das Aquarellpapier passend auf euer Vorhaben zu. In meinem Fall habe ich mich für ein Postkartenformat (DIN A6) entschieden.
3. Jetzt legt ihr die Blüten verkehrt herum auf das Papier. Ordnet sie so an, wie ihr mögt und nehmt euch dafür etwas Zeit. Denkt aber daran, dass die Blüten, je länger sie an der Luft sind, an Feuchtigkeit verlieren und somit auch an Farbintensität.
4. Damit die Blüten während des Druckes nicht kaputt gehen, legt ihr eine Klarsichtfolie oder ein Papier dazwischen. Jetzt nehmt ihr den Hammer zur Hand. Wenn möglich gerne auch einen Gummihammer. Achtung: Schlagt behutsam zu und eher mit vielen kleinen Bewegung und weniger Druck von innen nach außen. So bleibt trotz Hammer die volle Blütenpracht erhalten. Wenn ihr aber ein abstraktes Ergebnis bevorzugt, dann könnt ihr auch ein bisschen kräftiger zuschlagen oder nur einzelne Blütenblätter verwenden.
5. Wenn die Blüte gut in das Papier eingearbeitet ist – Ihr könnt auch noch mal mit dem Fingernagel darüberstreichen – nehmt ihr die Folie oder das Papier weg und entfernt die Blütenreste vorsichtig vom Papier. Nehmt euch dazu gerne eine Pinzette zur Hilfe.
6. Fertig! Wer jetzt noch Lust hat, kann die Umrisse der Blüten mit einem Stift nachziehen, einen Gruß hinterlassen oder mit Aquarellfarbe ergänzen. Ich habe mich für die pure und gerahmte Variante entschieden.
Text und Fotos: Hanady Gamgoum
Aus getrockneten Blüten oder Blätter lassen sich ganz einfach putzige Käfer basteln. Oder wie wäre es mit Blüten auf Salzteig-Anhängern?
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