Ok, es ist noch ein paar Monate hin, aber als baldige Schulkind-Mama mache ich mir schon seit Beginn des letzten Kindergarten-Jahres Gedanken über die Einschulung. Das letzte Kita-Jahr ist ja quasi ein Vorschuljahr. Dafür durfte mein Sohn sogar eine Federtasche mit in die Kita bringen. Ein wenig werden die „großen“ Kitakinder also im Kindergarten auf die Schule vorbereitet. Sollte ich nun mein Kind aber auch zu Hause auf den Schulstart vorbereiten? Ist das überhaupt nötig? Reicht die Vorbereitung der Kita, gerade jetzt wo viele Kinder coronabedingt seltener den Kindergarten besucht haben?
Eine Potsdamer Grundschullehrerin hat uns unsere Fragen dazu beantwortet.
Liebe Frau van der Meer, sollte man sein Kind in irgendeiner Weise auf den Schulstart vorbereiten oder die Einschulung einfach auf sich zukommen lassen?
Frau van der Meer: Wichtig ist es, die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern. Die Kinder sollten sich also selbstständig an-und ausziehen, ihre Schulmappe tragen, etc. Wenn es wieder möglich ist, empfehle ich auch den Sport in einem Verein. Kinder die Vereinssport betreiben, fördern ihre Sozialkompetenz und ihre Motorik. Man merkt, dass diese Kinder sozialer sind, eine höhere Toleranzgrenze haben und wissen, wie ihr Körper funktioniert. Davon profitieren sie auch später in Fächern wie Mathe und Deutsch.
Gibt es etwas, das man bei seinem Kind vor dem Schulstart besonders fördern sollte beziehungsweise ist das überhaupt nötig?
Man kann beispielsweise mit Würfelspielen (z.B. Mensch ärgere dich nicht) das Zählen üben. Diese Spiele fördern auch gleichzeitig die Konzentration, das Mengenverständnis und stärken die Frustrationstoleranz. Es ist wichtig, die Kinder nicht immer gewinnen lassen. Zählen üben, Würfelbilder und Mengen erkennen, das alles passiert spielerisch ganz nebenbei.
Muss mein Kind schon seinen Namen schreiben können?
Das müssen Kinder nicht können, aber sie sollten wissen, wie ein Stift zu halten ist. Das merke ich immer mehr, dass die Kinder das durch die Kita nicht mehr gefördert bekommen. Wir Lehrkräfte brauchen mindestens ein halbes Jahr, um die Stifthaltung zu üben. Trainieren kann man die Stifthaltung, also den sogenannten Pinzettengriff und ein lockeres Handgelenk mit Malen und Ausmalen. Wenn die Kinder das Ausmalen nicht mögen, können Straßen und Wellen gemalt werden beziehungsweise alles, worauf das Kind Lust hat. Das müssen Kinder keinesfalls perfekt können, aber darauf können wir Lehrkräfte dann gut aufbauen. Kinder die ganz große Schwierigkeiten damit haben, können mit einem Stifthalter üben. Meine Schüler bekommen alle von mir in der 1. Klasse. solch einen Stifthalter, mit dem sich die richtige Schreibhaltung gut trainieren lässt.
Was halten Sie von Vorschul-Lernblöcken oder Lernprogrammen? Haben Sie Empfehlungen?
Schwungübungen in Vorschulheften sind als Übung zur Stifthaltung empfehlenswert. Als Lehrkraft und für Kinder ab der 1. Klasse empfehle ich die ANTON App. Diese kostenlose App ist sehr gut erklärt, die Kinder können selbstständig arbeiten und bekommen sofort ein Feedback. Wissbegierige Vorschulkinder können da mit ihren Eltern auch schon mal reinschnuppern. Digitale Medien sind im Kommen und auch nicht mehr wegzudenken, ein gutes Mittelmaß macht es aus.
Was wünschen Sie sich als Grundschullehrerin von den Eltern der zukünftigen Schulanfänger:innen?
Für mich persönlich ist die Kommunikation ganz wichtig. Kommunikation von meiner Seite, von den Eltern und den Kindern. Das man gemeinschaftlich –als Einheit- den Weg bestreitet. Ich kann als Lehrkraft nur sehen, was in der Schule passiert und nicht was zu Hause los ist. Daher ist das Feedback ganz wichtig.
Vielen Dank für das Interview!
Hier haben wir mal den Stifthalter für euch herausgesucht:
Die besten Vorschulbücher und Rätselblöcke verraten wir euch hier.
Und hier gibt es die besten Geschenkideen zur Einschulung.
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Text: Jenifer Mikosch
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