Wer ein Baby hat oder gerade schwanger ist, der kommt an diesem großen Thema nicht vorbei – Windeln! Windeln braucht jedes Baby. Doch welche Windelart ist die Richtige für euch und euer Kind? Sie soll zuverlässig trocken halten und dabei die zarte Haut des Babys schonen. Am besten soll sie auch noch hübsch sein und die Umwelt nicht allzu sehr belasten. Wir haben die verschiedenen Möglichkeiten für euch genauer unter die Lupe genommen.
Welche Windelarten gibt es?
Einweg- oder Wegwerfwindeln
Schon im Krankenhaus bekommt das Neugeborene seine erste Wegwerfwindel um den Po. Einwegwindeln sind sehr beliebt und zuverlässig. Sie sind einfach in der Handhabung, hygienisch und nach dem Gebrauch verschwinden sie schnell im Mülleimer. Einwegwindeln sind wohl der beliebteste Begleiter durch die Windelzeit. Noch dazu sind sie kleine Hightech-Wunder. Von außen besteht die Windel aus einer Polyethylen-Schicht, also aus einer Wasserundurchlässigen Kunststofflage. Und im Inneren aus einer weichen, oft mit Lotionen benetzen Deckschicht, die die Babyhaut pflegen und schonen soll und die die Flüssigkeit möglichst schnell weiter ins Innere der Windel leitet. Es folgt das Aufnahmevlies, dass die Flüssigkeit möglichst schnell aufnimmt. Darunter befindet sich das Verteilervlies, welches die Flüssigkeit möglichst gleichmäßig an die komplette Fläche der Windel verteilen soll. Wiederum darunter liegt der Saugkörper oder auch Windelkern. Er besteht meisstens aus einem Superabsorber und aus Zellstoffflocken. Die Zellstoffflocken dienen vorallem dazu, dass der Superabsorber gut verteilt in der Windel liegt. Das Supersbsorber-Pulver quillt auf und wird zu einer geleeartigen Masse. Für die Herstellung vom Superabsorber wird, wie für die Herstellung aller Kunststoffe, Erdöl verwendet. Solche modernen Wegwerfwindeln sind von daher nicht biologisch abbaubar.
Es gibt inzwischen aber auch verschiedene Hersteller, welche umweltverträglichere Wegwerfwindeln produzieren. Diese Öko-Windeln funktionieren ziemlich genau wie alle anderen Einwegwindeln. Und auch vom Aussehen her nehmen sie sich nichts. Sie sind jedoch umweltverträglicher, da die verwendeten Materialien zu einem großen Teil biologisch abbaubar sind. Es wird Bio-Kunststoff verwendet und der Zellstoff ist chlorfrei gebleicht und aus FSC- zertifizierten Anbau. Auch die Umverpackung ist aus Papier oder Bio-Kunststoff. Zudem wird meist auf Lotionen verzichtet. Auch diese Windeln haben einen Saugkern und gehören nach der Benutzung in die Mülltonne.
Wusstest ihr schon, dass man sich viele dieser Windeln im Abo einfach frei Haus liefern lassen kann? Das erspart die Schlepperei und gut getimt steht ihr nicht plötzlich ohne Windeln da, weil ihr vergessen habt, beim Einkauf an ein neues Paket zu denken.
Stoffwindeln
Was früher der Standard war, erlebt aktuell ein Comeback, denn es werden wieder mehr Babys in Stoffwindeln gewickelt. Doch mit den Tüchern von damals haben die trendigen Stoffwindeln nichts mehr gemeinsam. Heute gibt es sehr moderne und einfach zu verwendende Windelsysteme. Sie sind genauso praktisch und einfach zu wechseln wie Einwegwindeln. Auch in Fragen der Zuverlässigkeit und des Designs stehen sie diesen in nichts nach. Der große Unterschied ist, dass Stoffwindeln gewaschen und wiederverwendet werden können – dass heißt, sie schonen unsere Ressourcen und sind damit deutlich umweltverträglicher als Einwegwindeln.
Diese Stoffwindelsysteme lassen sich nicht nur neu, sondern auch gebraucht kaufen. In manchen Städten gibt es sogar Windeldienste, die die benutzten Windeln abholen und sie frisch gewaschen wieder zurück bringen. Auch Stoffwindeln haben eine wasserfeste Aussenschicht oder Überhose, welche die Kleidung trocken hält. Diese Schicht besteht entweder aus gefetteter Wolle oder PUL-Stoff (wird zum Beispiel für wasserabweisende Textilien wie Regenjacken genutzt.) Verschlossen werden die Windeln durch Klett oder Druckknöpfe. Natürlich besitzt auch die Stoffwindel einen Saugkern. Dieser nimmt die Flüssigkeit auf und speichert sie. Der Saugkern besteht meist aus Hanf, Baumwolle, Bambusviskose und Polyester oder einem Gemisch aus allem. Häufig lässt sich der entsprechende Saugkern auch nach Bedarf (Tag/Nacht) anpassen und mit einem zusätzlichen Booster oder Saugverstärker erweitern. Als oberste Schicht lässt sich zusätzlich ein Windelvlies einlegen. Mit dessen Hilfe lässt sich die Windel sehr viel einfacher reinigen.
Die Windelfrei-Methode
Neben dem klassischen Wickeln gibt es auch die Methode Windelfrei. Bei der wird das Baby abgehalten. Das Baby besitzt also keine Windel, sondern erleichtert sich über einer Schüssel oder der Toilette. Hierzu lernen die Eltern Signale vom Baby zu erkennen und das Kind soll anzeigen, wenn es mal muss. Das ist die sogenannte „Elimination Communication“, zu deutsch: „Ausscheidungs-Kommunikation“. In vielen anderen Ländern und Kulturen wird das Abhalten seit Generationen angewandt. Es gibt Schulungen und Bücher, mit dessen Hilfe Eltern diese Methode erlernen können. Es gibt auch spezielle Kleidung, die das Abhalten im Alltag erleichtern sollen. Windelfrei muss auch nicht unbedingt bedeuten, dass gar keine Windeln verwendet werden. Manche Familien nutzen in der Nacht oder unterwegs Windeln. Die Windelfrei-Methode kann also auch Teilzeit durchgeführt werden.
Unser Tipp: Ob mit oder ohne Windel. Ob mit Kunststoff, Ökomaterial oder Stoff um den Po. Das alles sind gute und richtige Möglichkeiten sein Baby zu versorgen. Jede Familie sollte die Form wählen, die sich gut und richtig anfühlt und mit der sie letztlich am besten zurecht kommt.
Ihr werdet zum 1. Mal Eltern? Wir verraten euch hier die Dinge, die ihr für ein Baby wirklich braucht!
* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
Lust auf mehr? Um über aktuelle Beiträge, Elterntipps, Rezeptideen, Bastelanleitungen und mehr auf dem Laufenden zu bleiben, hol dir unseren Newsletter und folge uns bei Instagram, Pinterest und Facebook!
* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *