“Es hat alles ganz wunderbar funktioniert.”
Könnt ihr euch noch an die Geschichte von Sophie erinnern? Sophie habe ich vor knapp 3 Monaten getroffen. Sie war hochschwanger und hatte vor, ihr Baby per geplanten Kaiserschnitt auf die Welt zu bringen. Den Artikel über Sophie und ihrem Wunsch nach einem Kaiserschnitt könnt ihr hier noch einmal nachlesen. Nun ist ihr kleines süßes Baby auf der Welt und wir haben uns wiedergesehen. Wie ihre Geburt nun tatsächlich abgelaufen ist, erfahrt ihr jetzt.
POLA: Liebe Sophie, wie schön, dass wir uns wiedersehen. Erst einmal: Herzlichen Glückwunsch zu deinem kleinen Sohn. Nun bin ich aber schon ganz gespannt, wie deine Geburt verlaufen ist. Erzähl doch mal.
Sophie: (lacht) Ach, es kam natürlich ganz anders. Am Karfreitag-Abend saß ich noch mit meinen Nachbarn im Keller (da treffen wir uns ab und an mal) und wir hatten einen lustigen Abend. Gegen 21:30 Uhr bin ich dann in unsere Wohnung gegangen, denn ich wollte unbedingt die 2. Staffel Jerks schauen. Mein Freund war zu dieser Zeit nicht da, wollte aber am späten Abend wieder zu Hause sein. Meine Schwester hat die Serie zeitgleich auch von zu Hause aus geschaut. Und wir haben uns immer Nachrichten geschrieben. Irgendwann gegen 22:30 Uhr habe ich ihr dann geschrieben, dass ich glaube, dass ich Wehen habe. Aber eigentlich habe ich es zu dieser Zeit noch nicht ganz für voll genommen. Als ich dann anfing, die Wehen wegzuatmen, habe ich meine Schwester gefragt, ob sie denn noch fahrfähig ist, denn der Plan war, dass sie, wenn ich ins Krankenhaus muss, auf meinen großen Sohn aufpasst. Gegen 0:30 Uhr sind wir dann doch ins Bett gegangen, da ich zu dieser Zeit eigentlich noch nicht davon ausging, dass es echte Wehen sind. Im Bett habe ich dann mal angefangen, die Zeit zu stoppen und die Wehen kamen manchmal alle 6 Minuten, ab und an aber auch alle 3 Minuten.
POLA: Ui, wie spannend. Wie ging es denn dann weiter?
Sophie: Kurz vor 2 Uhr habe ich dann meinen Freund geweckt und ihm gesagt, dass ich jetzt in die Wanne gehe. Und da habe ich schon zu ihm gesagt, dass wenn die Wehen so bleiben oder schlimmer werden, wir dann meine Schwester anrufen müssen. Und die Wehen sind so geblieben, sodass mich meine Schwester dann zu Hause abgeholt und ins Krankenhaus gebracht hat. Das Krankenhaus sagte mir bei unserem letzten Gespräch, dass ich schnell kommen soll, sobald die Wehen losgehen. Dort haben sie dann erstmal ein CTG gemacht und meinen Muttermund ausgemessen. Der war zu dieser Zeit sechs Zentimeter geöffnet. Und dann ging es auch ganz schnell, denn wenn das Baby zu weit im Geburtskanal liegt, würde es zu einem Notkaiserschnitt kommen. Und das wollten wir ja auf jeden Fall verhindern.
POLA: Und dann hattest du einen Kaiserschnitt. War es so, wie du es geplant hattest?
Sophie: Der geplante Kaiserschnitt hat zwar nicht stattgefunden, aber unser Wunsch, dass der Kaiserschnitt aus den Wehen heraus entsteht, kam ja bloß gut zustande. Als ich dann im OP war, hat mich der Anästhesist kurz aufgeklärt und dann wurde mein Freund aus dem OP rausgeschickt. Er war natürlich ein bisschen traurig über die Entscheidung, aber für mich war es okay. Mir tat es unheimlich gut, dass ich den Kaiserschnitt-Fahrplan kannte. Das hat mir sehr geholfen. Und dann ging alles auch ganz schnell. Kurz vor der Geburt meinte die Anästhesistin zu mir, dass er gleich da ist und dann habe ich mein Baby auch schon weinen gehört.
POLA: Wow! Wie aufregend. Und dann haben sie dir dein Baby sicherlich gleich auf die Brust gelegt.
Sophie: Nein, sie haben ihn erst einmal zum Kinderarzt gebracht und untersucht, da es im OP einfach viel zu kalt für die Kleinen ist. Nach der Untersuchung haben sie ihn mir auch nur kurz gezeigt und dann zu meinem Freund in den Kreißsaal gebracht, da sich ja ein Ärzteteam auch erstmal weiter um mich kümmern musste. Das war auch okay für mich, da ich ja wusste, dass mein Kleiner nun bei seinem Papa ist. Nach der OP haben sie mich dann auch gleich zu den beiden in den Kreißsaal geschoben.
POLA: Bist du traurig darüber, dass es nun so gekommen ist und es kein sanfter Kaiserschnitt war? Beziehungsweise bereust du es im Nachhinein, dich für einen Kaiserschnitt entschieden zu haben?
Sophie: Nein, gar nicht. Für den Kaiserschnitt hatte ich mich ja vorher ganz bewusst entschieden und es auch in keiner Sekunde bereut. Und mir war total wichtig, dass es auf die Welt möchte und den Geburtsstress hat. Und das hat ja alles ganz wunderbar funktioniert.
POLA: Und wie geht es euch jetzt?
Sophie: Uns geht es total gut. Auch nach der OP haben wir nicht geweint. Alles war von Anfang an ganz klar. Und irgendwie fühlt es sich auch so an, als wenn er schon immer zu unserer Familie gehört. Auch mir geht es wieder sehr gut. Die erste Nacht war wirklich hart. Auch die Nachwehen und das Stillen sind nicht ohne. Aber ich finde es erstaunlich, wie schnell ich dann wieder fit war. Und wenn man sich die Kleinen anschaut, dann weiß man ja auch, wofür man das alles macht.
Liebe Sophie, vielen lieben Dank für deine Offenheit! Wir freuen uns sehr für euch! Und nun: Hab eine wundervolle Elternzeit!
Fotos: © POLA Magazin
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