Corinna Mamok vom Mama-Guide „Mama, mutig, mittendrin“ im Interview

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Corinna Mamok ist Autorin, Fotografin und Mama und sagt: „Meine Kinder sind nicht die einzige Zutat für mein persönliches Glück. Genauso wenig, wie ich die einzige Zutat für ihr persönliches Glück bin.“ Im März diesen Jahres erschien ihr 1. Buch „Mama, mutig, mittendrin“- ein Mama-Guide für alle Mütter, die modern und selbstbestimmt leben möchten. Wie die Idee zum Buch entstand und wie man es schafft, die Mutter zu werden, die man auch sein möchte, verrät uns Corinna im Interview!

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POLA: Wie entstand die Idee zu deinem Buch?

Corinna: Ganz ehrlich, ich wusste am Anfang nicht, dass ich ein Buch schreiben will. Ich wollte anfangs nur herausfinden, wie man Beruf und Familie miteinander vereinbaren kann, ohne verrückt zu werden. Ich dachte eigentlich unentwegt: „Wie zur Hölle machen das andere Mütter?“. Ich war zu dem Zeitpunkt ziemlich gestresst. Ich hatte gerade eine Fehlgeburt mit Zwillingen erlebt und war mit meinem Leben, den zwei Jobs, zwei Kindern, den zwei Hunden etc. völlig überfordert. „Familie“ fühlte sich für mich schlichtweg wie eine nicht enden wollende To do Liste an. So was wie Leichtigkeit kannte ich fast gar nicht mehr. Ich fühlte mich wie in einem Hamsterrad und egal, was ich versuchte, ich wurde einfach nicht fertig.

Und plötzlich war da diese Frage, wie andere Mütter das wohl machen und ob es ihnen genauso ging? Und so beschloss ich kurzerhand, sie einfach danach zu fragen. Dieses Projekt, von dem ich nicht wusste, was es werden sollte, war zunächst etwas, das ich nur für mich gemacht habe. Nach dem dritten Interview spürte ich allerdings, dass es dabei um mehr ging, als nur diese Frage für mich zu klären. Und so entschloss ich mich alles erst einmal zu sammeln. Erst ca. 1 Jahr, nachdem ich das Projekt gestartet hatte, war klar, dass ich daraus ein Buch machen möchte. Ich wollte mein gesammeltes Wissen und meine Erkenntnisse weitergeben und das Medium Buch war in meinen Augen perfekt dafür.

Warum war es eine Herzensangelegenheit von dir, so viele verschiedenen Frauen und Mütter zu begegnen und vorzustellen?

Ich wollte zuhören und das Thema ganzheitlich betrachten. Denn ich bin der Meinung, dass wir unfassbar viel voneinander lernen können, wenn wir offen für das sind, was jemand anderes uns zu sagen hat. Vor allem, wenn wir unterschiedlicher Meinung sind. Außerdem wollte ich beweisen, dass es nicht diesen einen „richtigen Weg“ gibt, sondern immer nur den eigenen. Ist es nicht krass, wenn es okay ist, dass wir Dinge anders machen als andere. Für mich persönlich war es total erleichternd zusehen, dass ich die Wahl habe, wie ich die Dinge angehe. Ich mache es nicht zwangsläufig falsch, nur weil ich es anders mache. Jede Frau darf für sich definieren, was „richtig“ bedeutet. Für Familie A kann es beispielsweise „richtig“ sein, wenn ihr Kind mit sechs Monaten in die Kita geht. Und für Familie B ist es „richtig“, wenn ihr Kind erst mit drei Jahren in den Kindergarten geht. Wenn es nicht den einen richtigen Weg gibt, sondern immer nur unseren eigenen, dann bedeutet das auch, dass wir uns selbst und auch andere nicht mehr verurteilen müssen. Familie ist bunt und genau das wollte ich zeigen. Ich wollte mit den unterschiedlichen Lebensmodellen zeigen, dass wir selbstbestimmt und mutig unser eigenes Ding machen dürfen, ganz egal was andere darüber denken.

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Wie hast du die Frauen gefunden?

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Ich habe jedem erzählt, was ich vorhabe und gleichzeitig immer um Hilfe gefragt. Meine Standardfrage war: „Kennst du nicht jemanden, der für mein Projekt interessant sein könnte?“. Diese Frage habe ich einfach jedem gestellt, meinen Freunden, meinen Kunden, bei Weiterbildungen und Seminaren. Eigentlich jedem, mit dem ich gesprochen habe. Gegen Ende des Projekts habe ich aber gezielt über Social Media nach Frauen zu einem bestimmten Thema gesucht. Mein Entscheidungskriterium war immer, dass ich die Person so interessant finde, dass ich mich auch ohne dieses Projekt mit ihr unterhalten wollen würde. Herausfordernd war die Suche besonders beim Thema Adoption (da gab es einfach wenige, die offen darüber sprechen wollten), aber lustigerweise auch beim Thema Mode.

Du hast so viele verschiedene Frauen und Familien kennengelernt. Was hast du von dieser „langen Reise“ mitgenommen?

Das ist eine gute Frage, allerdings würde eine vollständige Antwort den Rahmen dieses Interviews sprengen. Um die Frage ganz allgemein zu beantworten, finde ich das Zitat von Winnie Puuh ganz passend „Du bist mutiger als du glaubst, stärker als du aussiehst und schlauer als du denkst.“. Ich habe während dieser Reise so viele meiner persönlichen Grenzen gesprengt, dass ich mich völlig neu entdecken durfte. Ganz konkret habe ich von den Frauen ganz viele Kleinigkeiten mitgenommen. Zum Beispiel bringe ich meine Kinder jetzt meistens zu Fuß in Schule und Kita. Außerdem helfen bei der Hausarbeit jetzt alle mit, auch die Kinder. Spülmaschine ausräumen ist jetzt z. B. ihre Aufgabe. Ich entschuldige mich nicht mehr für meinen Ehrgeiz und meine Disziplin. Und ich mache mir seltener einen Kopf darüber, was andere wohl darüber denken bzw. sagen. Und vor allem habe ich festgestellt, dass Familie flexibel ist, sofern ich es bin. Während der letzten Interviewtour hat z. B. mein Mann die komplette Care Arbeit übernommen, damit ich arbeiten konnte. Das gab es vorher auch noch nie in dem Ausmaß.

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Siehst du manches jetzt anders?

Wie bereits erwähnt, sehe ich vor allem mich mit ganz anderen Augen. Wenn ich ehrlich bin, finde ich mich heute ziemlich cool. Die Tatsache, dass ich das in einem Interview sage, zeigt schon, wie sehr ich mich verändert habe.
Doch auch mein Blick auf die Mutterrolle hat sich komplett verändert. Vor ein paar Jahren dachte ich beispielsweise, dass es egoistisch sei, wenn ich mir Zeit für mich nehme. Heute weiß ich, dass ich eine bessere Mutter bin, wenn ich das tue. Ich sehe es heute auch in meiner Verantwortung, meine Bedürfnisse und Wünsche klar zu kommunizieren. Ich habe aufgehört, darauf zu hoffen, dass mir Unterstützung einfach zufliegt. Ich frage einfach danach.

Welche Einstellung hättest du gern schon in deiner 1. Schwangerschaft gehabt?

Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, hätte ich gern das Selbstvertrauen von heute. Dieses Wissen, dass ich dieser kleinen leisen Stimme in mir immer vertrauen kann. Das wäre großartig gewesen. Dann hätte ich mir auch die ganzen „Was-wäre-wenn- Szenarien“ gespart und vor allem die ganzen Pläne, die ich im Nachhinein eh alle über den Haufen geworfen habe. Ich hätte einfach entspannt lächeln können, wenn mir jemand ungefragt irgendwelche Tipps erteilt hat. Ich glaube, das größte Geschenk ist, wenn man es in der Schwangerschaft schafft, den Fokus bei sich zu lassen. Heute würde ich schon aus Prinzip alle „das macht man so“ Aussagen kritisch hinterfragen, um herauszufinden, ob ICH das auch so möchte.

Und wie kann man den eigenen Weg einer selbstbestimmten Frau und Mama finden?

Als Allererstes würde ich mir anschauen, in welchen Bereichen meines Lebens ich mich aktuell nicht selbstbestimmt fühle und warum. Dann heißt es zuhören. Hör dieser leisen Stimme in dir zu und finde heraus, was du willst. Wenn du noch nicht von Anfang an weißt, was das ist, probiere dich einfach aus. Mache Fehler und verteufel dich nicht dafür, sondern feier dich für deinen Mut, es versucht zu haben. Und vor allem hör auf, dich mit anderen zu vergleichen, tausch dich mit ihnen aus, lass dich gerne inspirieren, aber vergleich dich nicht. Frag dich lieber, was du von dieser Person lernen kannst. Und dann bitte einfach um Hilfe. Suche dir Unterstützung und Gleichgesinnte, mit denen du dich austauschen kannst. Und gehe immer wieder in die Stille und hinterfrage Dinge (Warum mache ich das, was ich mache, eigentlich? Will ich das selbst? Ist das meine eigene Meinung?). Und als Letztes heißt es immer wieder den Mut zu finden, um den Kurs zu korrigieren. Ein selbstbestimmtes Leben ist nicht etwas, das du einmal angehst und dann läuft es. Ich stelle es mir vor wie ein Boot, das auf dem Meer segelt. Ich muss wissen, wo ich hinwill, um auch wirklich dort anzukommen. Und vor allem muss ich immer wieder den Kurs korrigieren, wenn der Wind mich mal vom Weg abbringt.

Liebe Corinna, vielen Dank für das Interview!

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