Kinderwagentour durch den Sanssouci Park

Ich wohne quasi direkt um’s Eck vom Park Sanssouci und habe ihn bereits unzählige Male mit meinem Sohn im Tragetuch und/oder Kinderwagen erkundet. Dieses Glück möchte ich teilen und meine Entdeckungen, verschiedene Tipps zur Einkehr und kleine und größere Schleichwege in diesem Artikel vorstellen und explizit dazu ermutigen, auch wenn erst eine Anreise nötig ist, den Park mit Kind im Gepäck zu besuchen. Es lohnt sich.

Dieser kleine Guide ist kinderwagenfreundlich. Einige Straßen sind asphaltiert, andere natürlicher, die lange Route auch mal bergig, holprig und sportlich. Die Route mit allen Zwischenstopps, Essensmöglichkeiten und Highlights findet ihr auch bei Google Maps. Wer es lieber entspannter oder einfach kürzer mag, dem empfehle ich die grau hinterlegte Abkürzung über die Hauptallee zu nehmen.

Und selbstverständlich ist der Spaziergang auch ganz ohne Kinderwagen oder Kind sehr zu empfehlen.

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Los geht’s nicht auf leeren Magen

Für mich beginnt die Tour im Café Kieselstein. Das Cafe bietet eine abwechselnde Karte an biologischen vegetarischen und veganen Gerichten (in Corona-Zeiten Abholung möglich). Auch für den Kinderwagen findet sich Platz, bei guten Wetter gleich draußen. Eine Wickelmöglichkeit ist vorhanden. Mein Sohn liebt es, die Autos an der Straße zu beobachten. Gut für mich, so hat er etwas Beschäftigung und ich kann fast ungestört meine Tasse austrinken.

Von der Hegelallee geht es geradeaus zur Kreuzung, über die Straße und direkt hinter der Ampel rein in das Tor. Rechts am Kindergarten vorbei auf einem etwas unebenen Weg zur Friedenskirche. Ich gehe gerne durch die Kirche selbst durch. Herein gibt es eine Rampe aus Holz. Zur anderen Seite allerdings zwei Treppen, auf denen ich den Kinderwagen gut kippen kann. Wer das nicht mag, der umgeht die Kirche und nutzt die grünen, prachtvollen Tore.

Vorbei am Schloss Sanssouci

Danach lauft ihr durch den Marlygarten bis zum schwarzen Zaun und kaum hindurch, erscheint das Schloss Sanssouci in all seinem Glanz zur rechten Seite. Wer hier längere Zeit verweilt und danach eine kurze Pause braucht, dem empfehle ich die Theaterklause außerhalb vom Park Sanssouci. Viel Platz für Kinderwägen und ein Wickelraum ist auch vorhanden. Und das Essenangebot ist köstlich. (Aktuell ebenfalls Außer-Haus-Verkauf.)

Ich geht weiter auf dem Ökonomieweg Sanssouci, der ist lang und wer vorher noch eine Verschnaufpause einlegen möchte oder seinem Kind Bewegung gönnen will, dem empfehle ich das Café Eden auf Höhe der Holzbrücke. Das Open Air Cafe eignet sich super zum Picknicken und auch, meinem Sohn eine Bewegungsmöglichkeit zu geben. Allerdings ist das Café nur bei gutem Wetter und in den warmen Monaten besetzt.

Es geht weiter auf dem Ökomieweg, einfach weiter geradeaus der Straße folgen. Die Straße zieht sich noch, bis die Schlösser kommen. Dann zeigt sich das Neue Palais in all seiner Schönheit. Eine Möglichkeit der Einkehr auf dieser Höhe bietet die Mensa “Am Neuen Palais” der Universität Potsdam (aktuell mit Essen To Go). Die Mensa verfügt über einen gesonderten Bereich für Familien und Wickelräume für Kinder. Egal, ob ihr die Abkürzung durch den Park Sanssouci zurück oder die lange Route entlang spaziert, für die nächsten ca. 2 km ist es das letzte Café. Bänke zum Ausruhen für zwischendurch sind aber sicher.

Abkürzung gefällig?

Wer sich für die kürzere Tour entscheidet, geht praktisch parallel zum Hinweg direkt durch den Park Sanssouci wieder Richtung Hegelallee. Diesmal näher am Schloss vorbei auf der Hauptallee am Wasser entlang. Ihr könnt natürlich durch den Park im Zickzack rumtouren, die Hauptallee fährt sich mit Kinderwagen allerdings neben den Asphaltwegen am angenehmsten. Manche Kindern mögen es ja lieber ruhig, wenn das der Fall ist, ist das euer Weg. Übrigens gibt es im Park Sanssouci auch Schafe – sie grasen immer an unterschiedlichen Stellen.

Für die unter euch, die es sportlicher mögen und denen holprigere Wege kaum auffallen, dem empfehle ich den Parkt durch das grüne Tor Richtung Maulbeerallee über die Straße zu überqueren und zur Orangerie zu fahren. Es geht bergauf und die Straßen werden zwischendurch unebenen und steiniger. Eine Stück Kuchen zur Stärkung gibt es ein Stückchen außerhalb in der Königlichen Hofbäckerei im Krongut Bornstedt. Alternativ empfehle ich, mit selbstmitgebrachten Essen auf Höhe des Bornstedter Sees auf der Liegewiese zu entspannen, hier ist es explizit erlaubt, auf dem Gras zu sein. Ein Stück weiter am See gibt es auch einen kleinen Kinderspielplatz.

Jetzt ist meine Tour auch fast schon am Ende. An der Historischen Mühle (mit kleinem Café) vorbei könnt ihr das Schloss Sanssouci von einer anderen Seite beäugen und an der Kreuzung rechts auf die Schopenhauerstraße einbiegen, an der Neptungrotte den Berg wieder runter, unten angekommen ist unser Ausgangspunkt. Hier gibt es mit dem Restaurant “Zur Historischen Mühle” (mit sehr schönem Spielplatz) und dem Café Repin weitere Stärkungsmöglichkeiten.

Ich hoffe, der Park Sanssouci macht euch mit Kinderwagen (oder ohne) genau viel Spaß wie mir und der Guide gibt euch Vertrauen, tiefer in seine Ecken einzutauchen.

Überblick über den Spaziergang durch den Park Sanssouci

Kurze Runde:
Länge: ca. 4,5 km
Dauer: etwa 1,5 Stunden (ohne größere Pausen)

Lange Runde:
Länge: ca. 5 km
Dauer: mindestens 2 Stunden (ohne größere Pausen)

Anfang und Ende: Autobahnschild an der Schopenhauerstraße 25, 14467 Potsdam,
Bushaltestelle Friedenskirche, Luisenplatz-Nord/Park Sanssouci oder Mauerstraße

Einkehrmöglichkeiten entlang der Route:

• Café Kieselstein
• Theaterklause
• Café Eden (saisonbedingt mitunter geschlossen)
• Mensa “Am Neuen Palais” der Universität Potsdam
• Königliche Hofbäckerei am Krongut Bornstedt / Liegewiese am Bornstedter See
• Mövenpick-Restaurant “Zur Historischen Mühle” sowie kleines Café direkt oben bei der Mühle
• Café Repin

Habt ganz viel Spaß!

Fotos und Text: Katharina Geist

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