Im Gespräch mit Prof. Dr. Walid Hafezi, Potsdams Beigeordneten für Bildung, Kultur, Jugend und Sport

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„Potsdam ist in Bewegung, hier kann man gestalten.“

Etwas, das uns in den letzten Jahren immer große Freude bereitet hat, ist die Zusammenarbeit mit dem Geschäftsbereich 2 der Landeshauptstadt Potsdam. Hier vereinen sich die Themen Bildung, Kultur, Jugend und Sport und damit natürlich viele interessante und wichtige Inhalte und Orte für uns als Familien.

Seit September letzten Jahres leitet Prof. Dr. Walid Hafezi als Beigeordneter den Bereich mit fast 600 Mitarbeitenden. Der 53jährige bringt viele Erfahrungen mit, zuletzt war er in Wiesbaden tätig. Wir durften ihn bei unserem Interview kennenlernen und haben ihn zu seinem Eindruck von Potsdam und wichtigen aktuellen Projekten befragt.

POLA: Lieber Prof. Dr. Hafezi, was hat Sie an der Position in Potsdam gereizt?

Prof. Dr. Walid Hafezi: Das war vor allem die große Vielfalt des Geschäftsbereiches und der damit verbundenen Aufgaben. Und dann auch die Landeshauptstadt Potsdam an sich. Es ist eine schöne Stadt. Beides hat mich gereizt und mich bewogen, mich hier zu bewerben.

Wir sind neugierig: Welchen Eindruck haben Sie bisher von Potsdam?

Potsdam ist eine Stadt, die sich entwickelt, die in Bewegung ist. Eine Stadt mit Kontrasten. Eine Stadt, die unglaublich neugierige Menschen beherbergt, die fragen, die sehr offen, direkt und freundlich sind. Das mag ich sehr gern. Ich bin im Rheinland groß geworden, da kommuniziert man auch direkt und nicht um die Ecke.

Was ist Ihnen besonders positiv aufgefallen?

Die Potsdamerinnen und Potsdamer packen zu und sind sehr lösungsorientiert. Die Stadt ist in Bewegung, hier kann man gestalten. Ich war schon in vielen Stadtteilen unterwegs und habe mit Menschen auf unterschiedlichen Ebenen und zu unterschiedlichen Themen gesprochen. Die meisten Menschen haben keine Angst vor Veränderungen und wenig Ängste und Skepsis. Sie sind froh, wenn sich Sachen positiv verändern. Das erleichtert mir Gespräche und den Einstieg.

Wo sind die größten Baustellen?

Beim Thema Kinderschutz müssen wir uns dringend besser aufstellen. Es sind schwierige Zeiten und es gibt mehr Fälle der Kindeswohlgefährdung. Zusammen mit Jugendamt, freien Trägern und der Stadtgesellschaft wollen wir uns mehr auf die Belange der Familien einstellen sowie Beratungsangebote und Unterstützung ausbauen.

Das Ziel muss eher Prävention statt Intervention sein. Die Familien sollen stärker unterstützt werden durch eine niederschwellige und zugehende Beratung und Betreuung in den Stadtteilen, z.B. auch durch Stärkung und Weiterentwicklung der Familienzentren.

Wie sieht es aus mit Angeboten für Kinder und Jugendliche?

Als kinderfreundliche Kommune muss man die Interessen der Kinder mit im Blick haben und wir wollen die Kinder und Jugendlichen noch besser mit einbeziehen. Es gibt eine gute Infrastruktur, man muss sie nur besser zusammenbringen. Ich wünsche mir einen Ausbau der offenen Jugendarbeit und mehr Flächen für Kinder und Jugendliche. Besonders in der verdichteten Innenstadt gibt es derzeit noch zu wenig Plätze für Kinder und Jugendliche. Insgesamt müssen wir noch ressortübergreifender denken und zusammenarbeiten, z.B. in diesem Fall mit dem Bereich Stadtentwicklung.

Ein Thema, das aktuell wieder viele Familien bewegt, ist die Ü7-Schulwahl nach der 6. Klasse. Nach den Winterferien müssen die Bewerbungen eingereicht werden und es gibt nicht ausreichend Plätze, um alle Wünsche zu erfüllen.

Bei der Schulentwicklungsplanung müssen wir vorausschauender und strategischer denken. Bisher wurde immer nur für fünf Jahre geplant. Für eine vorausschauende Bildungsplanung sind aber Zeiträume von bis zu zehn Jahren notwendig.

Auch eine überregionale Planung ist hier wichtig, z.B. mit angrenzenden Landkreisen wie Potsdam-Mittelmark. Die Potsdamer Schulen sind begehrt und es gibt viele Einpendler von außen, aktuell insgesamt etwa 1.400 Schülerinnen und Schüler. Das Dilemma: Bei der Platzvergabe gilt das Leistungsprinzip und kein Örtlichkeitsprinzip, d.h. gute Schülerinnen und Schüler von außerhalb haben bessere Chancen auf einen Platz als schlechtere Kinder aus Potsdam. Hier setzen wir uns für Änderungen des Brandenburgischen Schulgesetzes ein. Ebenfalls wichtig bei den Schulen ist die Verbesserung der Infrastruktur, z.B. der IT-Ausstattung, und auch die bauliche Sanierung geht beherzt weiter

Sie kümmern sich um viele Themenbereiche – wie sieht ein durchschnittlicher Arbeitstag bei Ihnen aus?

Ich arbeite sechs bis sieben Tage die Woche, zwölf Stunden am Tag. Ich stehe um 6 Uhr auf, trinke einen Espresso und frühstücke und dann geht es auch schon los. Zwischen 7:30 und 8 Uhr fangen die ersten Termine an, sie enden zwischen 20 und 21 Uhr. Ab 17 Uhr sind das vor allem Ausschusssitzungen und Veranstaltungstermine. An den Wochenenden gehe ich zum Beispiel zu Kultur- und Sportveranstaltungen.

Und neben der vielen Arbeit: Wie haben Sie sich privat in Potsdam eingelebt?

Ich bin gut angekommen. Es war nicht einfach, eine Wohnung in Potsdam zu finden. Meine Wohnung in Potsdam West ist inzwischen eingerichtet und ich fühle mich dort wohl. Ich liebe die Nähe zum Park Sanssouci und mache am Wochenende oft einen Spaziergang, um abzuschalten und die schöne Landschaft zu genießen.

Haben Sie schon Lieblingsorte gefunden? Was steht auf Ihrer Wunschliste für Unternehmungen?

Ich habe schon viele Lieblingsorte. Man ist immer schnell am Wasser. Ich freue mich auf den Sommer, um auch das, was sich um Potsdam herum befindet, kennenzulernen. Ja, ich bin auch ein Mensch, der Gastronomie und lokale Besonderheiten und Spezialitäten liebt und freue mich, davon in diesem Jahr mehr kennenzulernen.

Herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

Titelfoto: © Karoline Wolf

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