Mit seinen vielen Parks und Seen ist Potsdam als kleines Paradies für Familien bekannt. Doch wusstet Ihr, dass Potsdam auch für ein Zelt-Abenteuer mit den Kindern prädestiniert ist? Nein? Wir auch nicht – und wir haben es ausprobiert. Es lohnt sich!
Zelten mit Kindern in Potsdam
Viel mehr Abenteuer ging für unsere Kinder nicht, als die Vorstellung, eine Nacht in der Natur zu verbringen. Nicht in einem Bett, in einem festen Haus schlafen, sondern in einem Zelt, irgendwo in der Natur. Unsere Urlaube verbringen wir regelmäßig außerhalb des städtischen Trubels, doch die Kinder wollten für das nächste Abenteuer nicht wieder bis zu den Ferien warten.
Wo darf man in Brandenburg eigentlich zelten?
Als Erstes haben wir uns der Frage gewidmet, ob man einfach so überall sein Zelt aufschlagen darf. Denn schließlich sind wir in Deutschland und da gibt es doch zu allem Gesetze und Verordnungen. Natürlich ist auch das Schlafen in der Natur in Deutschland geregelt. In vielen Bundesländern ist das freie Zelten grundsätzlich verboten. Doch nicht so bei uns in Potsdam! In Brandenburg haben wir mit die meisten Freiheiten im ganzen Land. Wer zu Fuß, mit dem Rad, per Pferd oder auf dem Wasser unterwegs ist, darf ganz offiziell für eine Nacht in freier Natur sein Zelt aufbauen. Ausgenommen sind lediglich besonders geschützte Gebiete und natürlich Privatgrundstücke. Somit ist von einer Nacht unter freiem Himmel bis zu einer Tour über mehrere Tage mit mehreren Schlafplätzen alles möglich.
Ganz so freizügig ist es aber nicht in allen Bereichen. Mit dem Auto oder dem Wohnmobil ist das Campen in der freien Natur nicht erlaubt. Hier gilt es also, frühzeitig einen Platz auf einem der vielen sehenswerten Campingplätze in und um Potsdam zu reservieren. Außerdem muss man so ein Unternehmen inzwischen langfristig planen, denn Camping hat gerade durch die Corona-Zeit eine enorme Nachfrage erfahren. Doch die Voraussetzungen für das erste Zelten sind in Brandenburg sehr gut. Und so machten wir uns an die Planung.
Generalprobe: Zelten im eigenen Garten
Während die Kinder schon kreativ über mögliche Zeltplätze diskutierten, wollten wir erst einmal einen einfachen Einstieg wählen. Wir machten uns daran, die notwendige Ausrüstung zusammen zu bekommen und die erste Nacht unter freiem Himmel sollte im eigenen Garten stattfinden. Somit mussten wir uns nur von Freunden ein Zelt ausleihen. Luftmatratze und Schlafsack ersetzen wir mit alten Matratzen und Decken, sodass der Aufwand sehr gering war. Das Abenteuer war trotz des eigenen Grundstücks groß genug.
Keinen Strom aus der Dose und keinen Lichtschalter zu haben, war dabei für die Kleinen schon die erste Überraschung. Als es dunkel wurde und die Geräusche durch den Wind und die ein oder andere Katze aus der Nachbarschaft zunahmen, war das Abenteuer fast eine Nummer zu groß. Irgendwann war die Erschöpfung aber größer als die Aufregung und wir hatten wenigstens ein paar Stunden Schlaf. Für Papa war das Beste am Zelten im Garten der Umstand, dass am nächsten Morgen – aufgrund der Helligkeit sehr früh – der erste Kaffee zum Greifen nah war. Die Kinder erzählten noch viele Tage von diesem großen Abenteuer. Die Lust auf das Zelten war also geweckt – und so ging es weiter raus in die Natur.
Zelten am Jungfernsee
Wir suchten uns einen schönen Platz in der Nähe zum Jungfernsee. Neben diversen Mücken waren wir hier am Abend alleine. Außer dem Zelt hatten wir noch Mamas Yogamatte und Schlafsäcke dabei, sodass wir inzwischen schon eine kleine gute Ausrüstung zusammen hatten. Die Vorbereitung war schon deutlich aufwendiger, denn neben Essen und Trinken mussten die Kinder auch überlegen, welches Kuscheltier mit in die Wildnis zieht. Denn im Gegensatz zum eigenen Garten war der Weg zurück dieses Mal nicht so einfach möglich. Die Kinder wussten durch die Nacht im eigenen Garten, was auf sie zukommt. Somit waren alle am Abend entspannter und die Nacht war deutlich ruhiger. Auch hier gilt also: Erfahrung zahlt sich aus.
Der Morgen war dann das absolute Highlight. Ein Sonnenaufgang am See, wenn die Natur so langsam aufwacht, ist ein Highlight. Auch für kleine Kinderaugen. Als wir nach einer Nacht wieder zu Hause ankamen, war allen noch etwas Müdigkeit anzumerken. Es überwogen aber deutlich die tollen intensiven Eindrücke aus der Natur. Und so starteten wir gleich mit der Planung für die anstehenden Ferien. Es soll das nächste Mal eine längere Tour werden; mit wechselnden Orten zum Zelten, mal zu Fuß, mal mit einem Boot – aber immer mit dem gleichen Ziel: zusammen unvergessliche Eindrücke zu sammeln.
Campingplätze in Potsdam und Umgebung
Wer doch etwas mehr Infrastruktur und Annehmlichkeiten haben möchte, dem bieten Campingplätze in und um Potsdam zahlreiche Möglichkeiten. Wir haben hier drei ganz verschiedene Tipps für euch:
Direkt vor der Haustür: Königlicher Campingpark Sanssouci
- Lage: direkt am Templiner See (An der Pirschheide 41, 14471 Potsdam)
- Kosten: Erwachsene pro Nacht 16,30 €, Kinder 6 €, Zeltplatz 8,40 €
- Besonderheiten: Übernachtungen sind auch in großen Weinfässern möglich (72,25 €/Nacht, Platz für 2 Personen). Spielplatz und Badestelle, unzählige Wassersportmöglichkeiten, Wellnessangebote, eigenes Restaurant. → camping-potsdam.de
In Radentfernung: City Camp Süd
- Lage: Mitten im Grünen am Teltowkanal (Bäkehang 9 a, 14532 Kleinmachnow)
- Kosten: Erwachsene pro Nacht 11,50 €, Kinder 7,50 €, Zeltplatz 8 €
- Besonderheiten: Vom Zelt ist man in 10 Minuten mit dem Fahrrad am Wannsee. Bis zum Zentrum von Berlin sind es per Rad gerade einmal 15 km.
- Auch weitere Radtouren entlang des Mauerwegs bieten viele Möglichkeiten, die Umgebung zu erkunden. → city-camping-berlin.de
Wenn es etwas weiter sein darf: Wilde Heimat
- Lage: Entspanntes Naturcamping direkt an der Havel – rund 100 km nördlich von Potsdam (Zehdenicker Straße 34 d, 16798 Wasserstadt Fürstenberg / Havel)
- Kosten: Ab 14 Jahren 9 €/Nacht, Kinder 2 – 5,50 €, Zeltplatz ab 4 €
- Besonderheiten: Mit Badestelle und Spielplatz, zwei großen überdachten Feuerstellen, Grilllokomotive (200 m auf Schienen beweglich), Kräutergarten u.v.m. Ihr könnt Wandern, Angeln, am Feuer Waffeln backen, Räder und Boote ausleihen und ganz viel durchatmen! → wilde-heimat.de
Beim Zelten bitte beachten:
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- Abstand zu privaten Grundstücken und Naturschutzgebieten halten
- Kein offenes Feuer und kein Grillen
- Unnötigen Lärm vermeiden
- Keine Spuren in der Natur hinterlassen: kein Müll, kein Draht, keine gegrabenen Löcher
- Zum Waschen oder Spülen nur biologisch abbaubare Seifen nutzen.