Seid ihr auf der Suche nach Unterstützung bei der Kinderbetreuung, Nachhilfe oder im Haushalt? Es mangelt an Zeit und Verwandtschaft in der Nähe? Dafür hättet ihr noch ein Zimmer oder eine Einliegerwohnung frei? Dann könnte das Projekt “Wohnen für Hilfe” des Studentenwerks Potsdam genau das Richtige für euch sein!
Seit mehr als zwei Jahren wird hier erfolgreich freier Wohnraum gegen Unterstützung getauscht. So bekommen Familien oder Senior:innen Hilfe im Alltag und Studierende können Wohnen und Jobben unter einem Dach zusammenbringen. Ihr wollt mehr erfahren? Wir haben dazu für euch mit Projektkoordinatorin Kirsten Grandke vom Studentenwerk gesprochen:
Liebe Kirsten, wie entstand die Idee zur Aktion?
Wir vom Studentenwerk vermieten unter anderem Wohnheimplätze an Studierende. Anfang 2020 haben wir ein zusätzliches Angebot geschaffen, dass sich vor allem an Studierende richtet, die sich auch sozial einbringen möchten. Für Studierende hat das den Vorteil, dass Sie sozusagen Wohnen und Jobben unter einem Dach zusammenbringen können. Für die erbrachte Arbeit verringert sich nämlich die Miete erheblich, oftmals sind dann nur noch die Betriebskosten zu zahlen. Auf der anderen Seite hilft es Menschen, die freien Wohnraum haben, denen aber Unterstützung im Alltag fehlt, weil sie z.B. keine Angehörigen in der Nähe haben. Das sind zum Beispiel Familien mit Kindern, aber auch Senior:innen usw. Bei “Wohnen für Hilfe” bringen wir beide Seiten zusammen.
Wie kann die Hilfe zum Beispiel aussehen?
Bei Familien kann das zum Beispiel Kinderbetreuung, Hausaufgabenunterstützung oder Nachhilfe bedeuten, aber auch Sprach- oder Musikunterricht, Lebensmitteleinkäufe oder Hilfe im Haushalt, im Garten oder bei der Versorgung von Haustieren. Bei älteren Menschen ist vor allem Gesellschaft gefragt, zum Beispiel gemeinsames Kochen oder Spaziergänge, Begleitung bei Arzt- oder Behördenbesuchen oder technische Hilfe. Welche Hilfen das sind, wird individuell vereinbart. Und Pflegeleistungen oder medizinische Tätigkeiten sind natürlich ausgeschlossen! Wir haben im letzten Jahr z.B. eine Studentin in eine Wohnpartnerschaft in Stahnsdorf vermittelt, wo sich die Studentin mit um den Hund der Vermieterin gekümmert hat. Oder eine andere Studentin, die eine Familie zweimal pro Woche mit Mathe-Nachhilfe für den Sohn unterstützt. Auf unserer Webseite haben wir Erfahrungsberichte veröffentlicht.
Wie finden beide Seiten zueinander?
Zunächst einmal meldet man sich bei uns. Wir haben auf unserer Seite Bewerbungsbögen und helfen hier auch gern beim Ausfüllen. Dann vermitteln wir zwischen Anbietern und den Student:innen. Wichtig ist vor allem, dass die Chemie zwischen den Wohnpartnern stimmt. Wir schlagen daher immer verschiedene Parnter:innen vor und organisieren ein Kennenlernen – wo z.B. miteinander telefoniert wird, sich trifft und alles anschaut. Wenn es passt, erstellen wir gemeinsam ein Wohnpartnerschaftsabkommen, wo die Rahmenbedingungen für beide Seiten festgeschrieben werden.
Kostet die Vermittlung etwas?
Nein, unser Angebot ist für beide Parteien kostenfrei. Für eine Beratung kann man einfach anrufen oder per Mail einen Termin anfragen. Wir suchen für die Studierenden zahlreiche Zimmer und freuen uns über neue Wohnraumanbieter.
Das ist wirklich eine tolle Idee. Wir danken für das Interview und wünschen euch weiterhin viel Erfolg!
Weitere Informationen & Kontakt:
Projektkoordinatorin: Kirsten Grandke
Studentenwerk Potsdam – Wohnen für Hilfe
Babelsberger Straße 2 / 14473 Potsdam
(Potsdam Hauptbahnhof, Eingang Lange Brücke / Büro 4.04)
Persönliche Sprechzeiten nach Vereinbarung:
0331-3 706 506
0174-322 06 99
wohnen-fuer-hilfe@studentenwerk-potsdam.de
Foto: RODNAE Productions / Pexels
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