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Wer aus Potsdam oder dem Umland stammt und auf der Suche nach hochwertigen Kinderschuhen ist, hat bestimmt schon einmal den tollen Kinderschuhladen von Anna Heimann besucht. Die gebürtige Hamburgerin ist gelernte Kinderkrankenschwester und zog mit ihrem Mann und den 2 Töchtern 2012 nach Potsdam. Worauf sie beim Verkauf ihrer Schuhe großen Wert legt und welche Produkte sie in ihrem farbenfrohen Laden noch anbietet, lest ihr jetzt.
Liebe Anna, dein Kinderschuhladen feiert im November seinen fünfeinhalbten Geburtstag. Worauf legst du bei der Beratung und dem Verkauf großen Wert?
In allererster Linie möchte ich dem Kind einen Schuh anbieten, der optimal zum Fuß passt. Denn man kann nicht sagen, dass der eine Schuh DER beste Laufanfängerschuh ist. Jeder Fuß ist anders und jedes Kind bringt auch andere Befindlichkeiten mit. Man muss einfach immer schauen, dass es für alle (Kinder, Eltern und uns) zufriedenstellend ist.
Wie muss man sich dein Schuh-Sortiment im Kinderschuhladen vorstellen? Was ist dir beim Einkauf wichtig?
In der Textil- und Schuhbranche ist es relativ schwer, immer alles nachvollziehen zu können. Nicht alles lässt sich überblicken, so bekommt man besonders bei Schuhen schwer heraus, woher beispielsweise die Kuh stammt, die das Leder für den Schuh gibt. Da muss man sich dann einerseits auf die Hersteller verlassen, aber auch auf den Messen ganz ganz viele Fragen stellen. Meistens lasse ich mir auch die Zertifikate zeigen und recherchiere parallel dazu. Hier gilt: „Vertrauen ist gut, Kontrolle aber wirklich besser“. Häufig bedeutet Schuhe einkaufen und verkaufen einen ganz schönen Spagat. Im Allgemeinen versuche ich, einen Schuh anzubieten, der so schadstofffrei wie möglich ist und eine gute Qualität besitzt. Außerdem nehme ich auch immer wieder gern die Schuhe von neuen, kleinen Firmen mit auf.
Warum ist der Schuhkauf für dich als Händlerin häufig ein Spagat?
Es ist zur Zeit einfach ein großer Topf des Greenwashings. Wenn man zum Beispiel einen veganen Schuh verkaufen möchte, dann handelt es sich meistens um Plastik. Und da dreht man sich dann oft im Kreis. Ich glaube ich bin für mache Hersteller wirklich eine unangenehme Kundin, denn ich lasse mir auch regelmäßig die Prüfzertifikate zeigen, aber es ist einfach ein großes Anliegen von mir, alles zu hinterfragen. Zum Beispiel nehme ich Schuhe, die im asiatischen Raum gefertigt werden, ungern in mein Sortiment mit auf. Bei diesen Produkten kann man fast gar nicht nachvollziehen wie und unter welchen Bedingungen sie gefertigt wurden. Trotzdem biete ich ein paar stylische Sneaker an, so dass auch Jugendliche bei mir fündig werden können. Die Jugendlichen ziehen teilweise partout nichts anderes an, die Eltern wollen aber, dass dann diese Schuhe wenigstens perfekt angepasst sind und kommen deshalb zu uns. Da sind wir wieder beim Spagat…
Viele Eltern haben Angst, dass die neu gekauften Schuhe viel zu schnell zu klein sind. Hast du da einen Geheim-Tipp?
Leider nein! Mann muss den Schuh einfach immer so kaufen, dass das Kind gut damit laufen kann. Es gibt zwar statistische Werte, wie schnell die Kinderfüße wachsen, aber daran hält sich natürlich kein Fuß. Manche Kinder machen ganz lange keinen Wachstums-Sprung und dann in kürzester Zeit drei Sprünge auf einmal und bei anderen Kindern kommen die Sprünge regelmäßig. Als Eltern hat man da einfach keinen Einfluss und auch wir können ihnen diese Angst nicht nehmen. Es ist einfach unsere Aufgabe als Schuh- und Fußexpertinnen, bei jedem Paar Schuhe individuell den maximalen Platz aufzuzeigen, aber gleichzeitig auch nicht viel zu groß zu verkaufen um die Eltern möglichst glücklich zu machen. Davon hätten die Füße der Kinder dann gar nichts und die Eltern letztendlich auch nicht. Sollte ein qualitativ hochwertiger Schuh einmal zu schnell zu klein werden, dann kann man ihn ja immer auch guten Gewissens weitergeben.
Sollten deine Töchter im Urlaub ein paar neue Schuhe brauchen – Worauf würdest du als Mutter beim Schuhkauf großen Wert legen?
Ich bin ein großer Fan von Naturmaterialien und versuche auch immer herauszubekommen, woher die Schuhe stammen. Schön ist es natürlich, wenn man etwas lokal Hergestelltes bekommt – dann haben wir gleich noch ein tolles Andenken. Dann schaue ich natürlich auch, welche Schuhe individuell zu den Füßen der Mädels passen. Außerdem ist mir wichtig, dass die Schuhe auch meinen Töchtern gefallen. Ich würde ihnen meinen Lieblingsschuh nie aufzwingen, denn sie müssen die Schuhe ja anziehen und nicht ich. Gekauft wird was gut passt und gefällt!
Kann eigentlich jedes Kind auch jeden Schuh tragen?
Nein, definitiv nicht! Und man kann auch nicht davon ausgehen, dass das Kind in jedem Schuh dieselbe Größe hat. Bei jedem Schuh muss man individuell schauen. Wir messen erst den Fuß ganz genau aus und prüfen dann auch immer nochmal mit dem Millimetermaß im Schuh. Es ist machmal erschreckend wie weit die Innenmaße der Schuhe bei gleicher Größenangabe auseinander gehen.
Und noch ein wichtiger Punkt: Füße verändern sich rasant. Ein anfangs eher breiter, knubbeliger Fuß kann sich zu einem Schmaleren entwickeln und auch ein erst sehr zartes Füßchen kann mit der Zeit an Breite zulegen. Es lohnt sich immer wieder ganz genau hinzusehen.
Ab wann sollte man das erste Paar Schuhe kaufen?
Wenn es das Wetter oder die Umstände erforderlich machen. Ich würde die Kleinen immer so lange wie möglich barfuß laufen lassen. Wenn der Fuß allerdings Schutz braucht (zum Beispiel in der Kita oder im Winter), die Kinder anfangen, die Welt zu entdecken und zu laufen (mehrere Schritte frei, ohne festhalten), dann sollte man sich um das erste Paar Schuhe kümmern.
Gibt es aktuell eine Schuh-Trend?
Ja, Barfußschuhe! Halte ich grundsätzliche für eine gute Idee, denn weiche bewegliche Schuhe sind ja für den Fuß und die Entwicklung der Motorik eine feine Sache. Sind aber nach unseren Erfahrungen in der Praxis nicht für jedes Kind und jeden Zweck das Richtige. Bei schlechtem Wetter werden die Füße in Modellen einiger Anbieter häufig nass, da diese aus Textil sind oder die Kinder schwitzen bei gutem Wetter stärker. Einige Varianten sind leider mit einer ordentlichen Portion Plastik wie zum Beispiel Polyamid gespickt. Ich tendiere lieber zu einem weichen Schuh, der auch das Wetter abhält und eine gute Atmungsaktivität leistet. Verrückterweise sind einige Schuhe von Herstellern die ihre Schuhe gar nicht Barfuß nennen flexibler und auch ohne Erhebung im Fersenbereich, als einige Modelle die sich Barfußschuh nennen. Ich würde die Kinder einfach so oft wie möglich barfuß laufen lassen. So ganz richtig barfuß ohne irgendwas am Fuß! Geht ja zu Hause, auf dem Spielplatz, im Garten auf dem Hof, am Havelufer, im Park – Potsdam ist ja sozusagen in weiten Teilen Barfußgebiet.
Was bietest du in deinem Kinderschuhladen noch an?
Vor allem natürlich Kinderschuhe, welche aber auch gern von Müttern gekauft werden (bis Größe 42). Dann tolle Klamotten für Mädchen und Jungen von verschiedenen Herstellern, Outdoor-Sachen, schöne Kinder-Rucksäcke, verschiedene Accessoires wie Haarspangen, Ketten oder kleine Taschen, Kindergeschirr, kleine Geschenke zum Kindergeburtstag oder zu Weihnachten, Kinderdecken und viele niedliche Sachen für Babys, wie zum Beispiel Mobilés, Kinderwagenketten oder Schnullerketten.
Und welchen Wunsch hast du für die Zukunft?
Ich hab jeden Tag neue Ideen für den Kinderschuhladen und versuche, Stück für Stück, diese umzusetzen. Jetzt feiern wir erstmal am 16.11.2019 unseren Geburtstag und eröffnen zeitgleich eine weitere Fläche für unsere Kunden, mit Spiel und Sitzgelegenheiten und einem Kinderwagenparkplatz.
Liebe Anna, vielen Dank für das spannende Interview!
Ihr seid neugierig geworden? Den Kinderschuhladen findet ihr in der Gutenbergstraße 30 in 14467 Potsdam.
Öffnungszeiten:
Dienstag-Freitag: 10 – 18 Uhr
Samstag: 10 – 14 Uhr
→ zur Webseite vom Kinderschuhladen
Fotocredit: Kristina Brenner
Dieser Blogartikel ist gesponsert und somit Werbung.