„Ich stelle ein Produkt her, das anderen Freude macht!“ – Die Eisfrau in Potsdam

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Wer in Babelsberg oder Potsdam West ist und Appetit auf Eis hat, der sollte unbedingt bei “Die Eisfrau” vorbeischauen. Hinter der Eisfrau steckt Andrea Lisboa, die seit dem Sommer 2015 gemeinsam mit ihrem Mann die Eismanufaktur betreibt. Wir haben sie in ihrer Eisdiele in Babelsberg besucht, ihr viele Fragen gestellt und ihr natürlich auch bei der Arbeit zugeschaut.

POLA: Liebe Frau Lisboa, manche würden sagen, Sie haben den schönsten Beruf der Welt. War es auch ein Kindheitstraum von Ihnen, später einmal Eis zu verkaufen?

Lisboa: Nein, eigentlich nicht. Ich habe vorher im Verlagswesen gearbeitet und bin dann arbeitslos geworden. Ich  habe mir dann Gedanken darüber gemacht, was ich eigentlich kann und will. Und beim Eis essen hatte ich dann die Idee, dass ich genau DAS machen möchte! An den Wochenenden habe ich dann bei Bekannten Eis verkauft und das hat mich darin bestärkt, diesen neuen Weg einzuschlagen.

Und wie ging es dann weiter?

Wir kommen ursprünglich aus dem Rheinland. Als wir uns 2014 dazu entschlossen haben, nach Potsdam zu ziehen, haben wir von Köln aus nach Räumen für unsere Eisdiele gesucht. Im Februar 2015 sind wir dann umgezogen und im Juli haben wir “Die Eisfrau” in Babelsberg eröffnet.  

In der Zwischenzeit hatte ich mich viel über die Eisproduktion informiert, wollte es aber anders und besser machen. Ich war sogar in Italien auf einer Eis-Universität, aber da hat das Eis auch nicht besser geschmeckt. 

Und was machen Sie bei der Eisproduktion und dem Verkauf anders?

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Zum einen verwende ich immer frische, echte und unverfälschte Zutaten. Denn der Geschmack steht bei mir im Vordergrund. Mir ist wichtig, dass man mit geschlossenen Augen schmecken kann, welche Sorte man gerade isst. Zum anderen wird mein Eis, wie früher, in einer „Pozzetti“-Eisvitrine mit geschlossenen Behältern angeboten. Viele Eisdielen scheuen sich davor, weil sich die Leute daran gewöhnt haben, die schön dekorierten Eisberge sehen zu können. Mir ist es aber wichtiger, dass das Eis schmeckt. In den Behältern mit den Deckeln bleiben die Temperaturen konstant und das Eis ist nicht der Luft ausgesetzt. Luft ist ein natürlicher Feind und damit die Eisberge auch so schön stehen bleiben, werden Stabilisatoren hinzugefügt und das will ich nicht.

Eisfrau in Potsdam Interview

Wenn Sie Ihr Eis mit drei Worten beschreiben müssten: welche wären das? 

Mein Eis ist ehrlich, reduziert und mit gesundem Menschenverstand hergestellt. Bei allen Zutaten achte ich auf jede Kleinigkeit und informiere mich vorher genau. 

Wie viele Rezepte haben Sie?

So ungefähr 100. Vanille, Schokolade, eine Nuss-Sorte und ein Frucht-Eis sollte man auf jeden Fall immer in der Vitrine haben, denn die werden von den Kunden verlangt. Durch meine Limitierung auf 16 Sorten in der Vitrine habe ich nicht immer die Möglichkeit, alles zu machen. Ich wollte mal was ganz anderes ausprobieren und habe die Sorte “Milchreis” herausgenommen. Doch dann gab es Aufstände und es war klar, Milchreis und Butter-Karamell sind auf jeden Fall fest im Angebot.

Welche drei Eis-Sorten werden am liebsten genommen? 

Vanille, Schokolade und Fruchteis. Und beim Fruchteis kann man ganz klar sagen: Mango hat das Erdbeereis abgelöst. 

Und können wir uns bald auf eine dritte Eisdiele in Potsdam freuen?

Ja, es wird ein paar Veränderungen geben. Unsere Herstellung verlagern wir nach Zentrum Ost, da wir einfach größere Produktions- und Lagerungsflächen benötigen. Dort wird es dann auch noch einen kleinen Eisladen geben. 

Und jetzt sind wir neugierig: Wie sieht ein typischer Tag bei der Eisfrau in Potsdam aus?

Der Milchmann steht um 7 Uhr vor der Tür und dann beginnt die Produktion. Am Nachmittag helfe ich im Verkauf. Wenn die Sonne scheint, dann produziere ich jeden Tag Eis. Und abends wird geputzt.

Essen Sie auch noch gern Eis? Und wenn ja, welche Sorte mögen Sie selbst am liebsten?

Ich esse jedes Eis gern. Früher habe ich kein Schokoladen-Eis gegessen. Es hat mir nie geschmeckt. Dann habe ich selber einige Rezepte ausprobiert, denn in meine Theke kommt nur das, was auch für mich lecker ist. Und das Geheimnis ist ganz einfach: Man muss richtige Schokolade verwenden und nicht nur Kakao.

Ich fordere auch meine Angestellten regelmäßig auf, Eis zu essen, denn sie können die Fragen der Kunden nur beantworten, wenn sie es auch selber probiert haben. 

Und hatten Sie mal eine Sorte, die nicht gut ankam?

Zur Oktoberfest-Zeit habe ich habe einmal Bier-Eis produziert. Obendrauf gab es dann eine kleine Salzbrezel. Es kam bei Einigen gut an, aber das würde ich nicht nochmal machen. Aber ich bin auch nicht die Eisdiele, die die ausgefallensten Sorten anbietet. Und ich muss auch sagen: Die meisten Leute wollen einfach richtig gut gemachte klassische Sorten. 

Für kleine Kinder bieten Sie die Juniortüte (1 Kugel Eis mit Streuseln) für 1 Euro anstelle 1,50 Euro an. Warum?

Die meisten halten es für einen Marketing-Trick, aber das ist es gar nicht. Ich finde, Eis muss Spaß machen. Einige Kinder bestellen als Erstes die Streusel und dann irgendwann die Eis-Sorte. Und ich möchte nicht das Argument von Eltern hören, dass sie ihren Kindern das Eis nicht kaufen können oder sich Kinder das Eis nicht von ihrem Taschengeld leisten können, nur weil es 1,50€ kostet. Jedes Kind hat das Recht, den Unterschied kennenzulernen. Und ich bin der Ansicht, dass Kinder den Unterschied auf jeden Fall schmecken können. Ich wünsche mir, dass sich die Kinder später an mein Eis erinnern und gerne daran zurück denken.

Eisfrau in Potsdam Interview

Was ist das Schönste an Ihrem Beruf?

Die Freude. Ich stelle ein Produkt her, das anderen Freude macht. Und es ist so schön, zu sehen, wie sehr sich meine Kunden jeden Alters freuen, wenn wir die Eis-Saison wieder eröffnen.

Liebe Frau Lisboa, vielen Dank für das nette und offene Interview!

Die Eisfrau in Potsdam findet ihr in Babelsberg in der Rudolf-Breitscheid-Straße 42 (direkt am S-Bahnhof Babelsberg) und in Potsdam West in der Geschwister-Scholl-Str. 2.

Fotos: © POLA Magazin

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