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Maria Wengler leitet in Potsdam Babelsberg eine Hebammenpraxis, die weit mehr bietet als klassische Betreuung rund um Schwangerschaft und Wochenbett. Hier finden Frauen Raum für Austausch, Unterstützung und Selbstfürsorge in einer intensiven Lebensphase. Im Gespräch erzählt die Hebamme, warum ihr die Bedeutung der eigenen Intuition von Schwangeren so besonders am Herzen liegt.
„Ich begleite die Frauen in einer intensiven Lebensphase.“
POLA Magazin: Maria, du bist seit 2015 freiberufliche Hebamme und hast nun eine eigene Praxis in Potsdam-Babelsberg. Erzähl uns doch, wie es dazu kam.
Maria Wengler: Ich habe nach meiner Ausbildung in einer ehemaligen Hebammenpraxis in der Potsdamer Lennéstraße angefangen, mit einem wunderbaren Team von Hebammen, die ich schon lange kannte. Es war ein großartiger Einstieg, weil ich dort von deren Erfahrung profitieren konnte und immer jemanden zum Austausch hatte. Aber mit der Zeit wurde die Praxis räumlich zu eng. Da entstand der Wunsch, etwas Eigenes aufzubauen. Ich habe mir dann zwei Immobilien angeschaut, und bei der jetzigen wusste ich sofort: Die ist es.
Das klingt nach einem großen Schritt. Was genau ist das Konzept der Praxis?
Mir war klar, dass ich eine eigene Praxis haben möchte, die aber auch von anderen Hebammen genutzt werden kann, und wo es ein vielseitiges Angebot gibt. Aktuell nutzen auch Kolleginnen wie Diana mit Pilates, Antje mit Yoga und Laura mit Geburtsvorbereitungskursen die Räumlichkeiten. Am Wochenende baut Franziska ihr mobiles Fotostudio auf. Wir arbeiten alle eigenständig, aber profitieren voneinander. Gerade, weil ich viele Hausbesuche mache, sind die Räume in dieser Zeit leer, und es fühlt sich gut an, dass sie belebt werden.
Welche Angebote gibt es bei dir konkret?
„Jede Frau ist willkommen.“
Ich biete eigentlich alles außer Geburtshilfe an. Dazu gehören Vorsorge und Beratung in der Schwangerschaft, Wochenbettbetreuung und Kurse wie Rückbildungsgymnastik. Ich habe eine Ausbildung für prä- und postnatales Fitnesstraining und biete ab Januar auch Beckenbodenkurse für Frauen jeden Alters an. Besonders wichtig ist mir, dass jede Frau willkommen ist – egal ob schwanger, frisch gebackene Mama oder einfach mit dem Interesse an Gesundheit.
Deine Praxis scheint auch ein Ort des Austauschs zu sein. Wie erleben das die Frauen?
„In den Kursen entstehen oft neue Freundschaften.“
Absolut. In den Rückbildungskursen entstehen oft neue Freundschaften, die lange halten, weil die Frauen in einer besonderen Lebensphase zusammenkommen. Es gibt viele Aha-Momente, wenn sie merken, dass sie mit ihren Herausforderungen nicht allein sind. Dieses Gemeinschaftsgefühl schätze ich sehr.
Wie kamst du eigentlich auf die Idee, Hebamme zu werden?
Ich wusste schon in der Grundschule, dass ich Hebamme werden wollte. Meine Mutter wusste nicht, woher mein Wunsch kommt, denn in meiner Familie hat niemand einen medizinischen Hintergrund. Mit vierzehn Jahren habe ich dann angefangen, bei einer Hebamme Praktika zu machen und habe kaum eine Gelegenheit ausgelassen, von ihr zu lernen. Hebammen begleiten mich also schon seit 21 Jahren. Dieser Berufswunsch hat mich nie losgelassen, obwohl es damals kaum Ausbildungsplätze gab und ich mich mehrere Jahre bewerben musste.
Der Hebammenberuf steht ja heutzutage oft vor Herausforderungen. Wie erlebst du das?
Es ist schwierig. Die Gebührenverhandlungen ziehen sich seit Jahren hin, und die Vergütung hat kaum Schritt gehalten mit den gestiegenen Kosten. Gleichzeitig sinkt die Geburtenrate, was die Planungssicherheit erschwert. Darum möchte ich langfristig meinen Fokus auf Kurse legen, um stabiler planen zu können.
Du sprichst oft von der Bedeutung der Intuition. Warum liegt dir das so am Herzen?
„Ich helfe den Frauen, ihrem Bauchgefühl zu vertrauen.“
Viele Frauen sind heutzutage durch die Flut an Informationen verunsichert. Ich sehe meine Aufgabe darin, ihnen zu helfen, wieder ihrem Bauchgefühl zu vertrauen. Gerade im Wochenbett ist das wichtig, denn die Erwartungen von außen – sei es von Familie oder Social Media – setzen die Frauen oft unter Druck. Ich erinnere sie daran, dass sie selbst am besten wissen, was ihnen und ihrem Baby guttut.
Du legst auch viel Wert auf Selbstfürsorge. Wie bringst du das den Frauen näher?
In meinen Augen ist Selbstfürsorge gerade nach Geburt sehr wichtig. Die Frauen leisten jeden Tag viel und da ist Zeit für sich selbst oft rar. Früher gab es viel mehr Unterstützung durch andere Familienmitglieder, die sich gemeinsam um das Baby gekümmert haben. Zum Beispiel die Großeltern. Das ist heute nur selten der Fall und das spüren die Frauen und Familien.
Maria, danke für die Einblicke. Deine Praxis klingt nach einem ganz besonderen Ort. Gibt es noch etwas, das dir wichtig ist?
Danke euch! Mir ist vor allem wichtig, dass Frauen hier einen neutralen Raum finden, in dem sie sich sicher und willkommen fühlen, egal, mit welcher Geschichte sie kommen. Es geht darum, sie in einer intensiven Lebensphase zu begleiten – mit Herz und ohne Druck.
Hebammenpraxis Babelsberg
- Adresse: Fultonstr. 6 | 14482 Potsdam
- Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-18 Uhr (Termine nach Vereinbarung)
- Kontakt: 0162 132 02 13 | hebamme@maria-wengler.de
Mehr über Maria und die Angebote in der Hebammenpraxis Babelsberg findet ihr unter → maria-wengler.de
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