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Spielt ihr mit dem Gedanken, euren beruflichen Traum zu leben und euch selbstständig zu machen? Claudia Fröh (Leitung) und Tino Motzalla (Öffentlichkeitsarbeit) betreuen das Projekt “Perspektive:Selbstständigkeit” der Social Impact gGmbH, das gründungsinteressierte Frauen wertvolle und kostenfreie Unterstützung bietet. Wir haben sie zum Interview getroffen.
“Wir sind die erste Anlaufstelle für gründungsinteressierte Frauen.”
POLA Magazin: An wen richtet sich euer Angebot?
Tino: Unser Angebot richtet sich an Frauen, die sich über Möglichkeiten der Existenzgründung in Brandenburg informieren möchten. Wir verstehen uns als erste Anlaufstelle für interessierte Frauen, sei es, dass sie einfach neugierig sind oder schon eine konkrete Gründungsidee oder ein Projekt mitbringen. Oft wenden sich zum Beispiel Mütter an uns, die in ihrem Job keine Balance zwischen Beruf und Familie finden. Aber auch Frauen ohne Kinder, die sich beruflich neu orientieren möchten oder sich in ihrem aktuellen Job unerfüllt fühlen, suchen bei uns Unterstützung.
Darüber hinaus bieten wir regelmäßig Schulungen für andere Beratungsstellen an, die mit unserer Zielgruppe arbeiten. Anfang November hatten wir zum Beispiel einen spannenden Workshop zum Thema ChatGPT, der auf großes Interesse gestoßen ist. Kein Wunder, schließlich kommt man am Thema Künstliche Intelligenz heutzutage kaum vorbei. Mit “Frauen” meinen wir übrigens alle Menschen, die sich als Frauen identifizieren, als solche bezeichnet werden oder sich in dieser Bezeichnung wiederfinden.
Welche Leistungen umfasst eure Unterstützung?
Claudia: Manchmal sind Frauen unsicher, ob sie schon Unterstützung brauchen – genau dann sind sie bei uns richtig! Ganz gleich, was sie antreibt, sich mit dem Thema Selbstständigkeit auseinanderzusetzen, es ist immer hilfreich, darüber zu sprechen. Bei uns können sie dies unverbindlich und kostenfrei in einem ersten Orientierungsgespräch tun.
Unser Angebot richtet sich sowohl an Frauen mit klaren Gründungsplänen als auch an jene, die vielleicht nur eine Idee oder mehrere Gedanken haben und diese mit einer fachkundigen Stelle besprechen möchten. Besonders häufig kommen Mütter zu uns, die erst im Nebenerwerb gründen wollen, um erste Fragen zu klären und/oder eine Potenzialanalyse zu machen. Wir besprechen dann auch, welche weiteren Schritte außerhalb der eigentlichen Gründungsberatung nötig sein könnten, um die Selbstständigkeit zu realisieren. Dabei geht es oft um die Vernetzung mit anderen Gründer:innen oder um persönliche Themen wie Jobwechsel, andere Wege der Finanzierung oder Fragen der Kinderbetreuung, besonders z.B. bei Alleinerziehenden.
Das Ziel dieses Termins ist es, die Ausgangslage der Gründerin zu erfassen und Klarheit über die nächsten Schritte zu gewinnen. In den meisten Fällen möchten die Frauen danach aktiv mit ihrer Gründung weitermachen. In solchen Fällen vermitteln wir sie an eine passende, kostenfreie Gründungsberatungsberatungsstelle. Dort werden sie umfassend zu allen relevanten Themen wie Business- und Finanzplanung, Buchhaltung, Steuern, Marketing und rechtlichen Fragen unterstützt. Sie erhalten professionelle Hilfe von Expert:innen, die sie durch den gesamten Gründungsprozess begleiten.
Du hast gerade die Alleinerziehenden erwähnt. Welche besonderen Herausforderungen gibt es hier und welche Unterstützung bietet ihr für sie?
Claudia: Alleinerziehende Personen haben häufig einen enormen Work- und Care-Load. Nicht selten sind sie trotz einem oder mehrerer Jobs auf soziale Leistungen angewiesen. Eine Selbstständigkeit kann hier eine große Chance sein, Beruf und Familie besser zu vereinen und sich auch finanziellen Freiraum zu verschaffen. Aber natürlich gibt es auch Risiken, weshalb es umso wichtiger ist, auf dem Weg in die Selbstständigkeit nicht allein zu sein und genau zu wissen, welche Leistungen Ein-Eltern-Familien zustehen.
Aus diesem Grund kooperieren wir zum Beispiel mit zielgruppenspezifischen Vereinen, Verbänden und Anlaufstellen im Land Brandenburg wie der Landesarbeitsgemeinschaft für Familienverbände (LAGF), dem Verband für alleinerziehende Mütter und Väter e.V., oder dem SHIA e.V. (Selbsthilfegruppen Alleinerziehender). Hier finden Alleinerziehende unter anderem Unterstützung zu Themen wie Unterhalt, Kinderzuschlag oder Sorgerecht, aber auch Freizeit- und Ferienangebote sowie Übersichten über Kureinrichtungen und vieles mehr. Wünschen sich Frauen mehr Informationen, stellen wir den Kontakt zu unseren Netzwerken her. Zudem nehmen wir Rücksicht auf den vollen Alltag der Frauen, die allein für ihre Kinder sorgen. Termine vor oder nach der Arbeit sind digital möglich, und selbstverständlich können Kinder zu Präsenz-Gesprächen mitgebracht werden.
Das klingt super und ist für die Frauen komplett kostenfrei, richtig?
Tino: Ja, das Orientierungsgespräch sowie die weiteren Leistungen sind kostenfrei, da unser Projekt durch die Europäische Union und das Land Brandenburg gefördert und finanziert werden. Da es sich um ein Angebot im Rahmen der Vor-Gründungsberatung handelt, ist es wichtig, dass noch keine Selbstständigkeit besteht.
Wie können interessierte Frauen Kontakt zu euch aufnehmen?
Claudia: Am besten direkt per E-Mail direkt an mich: froeh@socialimpact.eu. Ich vereinbare dann ein persönliches oder digitales Kennenlerngespräch. Man kann jedoch auch über unsere Website: → perspektive-selbststaendigkeit.de einen Termin bei mir buchen.
Gibt es darüber hinaus noch weitere Angebote für Gründerinnen?
Claudia: Ja, wir organisieren im Team regelmäßig Netzwerk- und Informationsveranstaltungen. Dazu gehören auch spannende Workshops und inspirierende Vorträge. Die Themen sind dabei sehr vielfältig – alle unsere Events stehen jedoch im Zeichen der Vernetzung, des Empowerments und der Stärkung von Frauen, die gründen möchten oder bereits Unternehmerinnen sind. Wir möchten sie miteinander und mit relevanten Akteurinnen vernetzen. Es geht darum, Mut zu machen, sich gegenseitig zu bestärken, Teams zu bilden – wenn man das möchte – und vor allem zu zeigen, dass man als Frau und Mutter nicht allein ist, auch nicht als (angehende) Unternehmerin.
Viele Geschichten ähneln sich, und das ermutigt wiederum andere, den nächsten Schritt zu wagen oder dran zu bleiben. Im ersten Projektjahr gab es zum Beispiel Workshops in Kooperation mit dem Frauenzentrum Potsdam, bei denen es um Gründungsideenfindung und Geschäftsmodellentwicklung ging. Im Juni 2023 haben wir gemeinsam mit dem Technologie- und Gründungszentrum Prignitz eine Veranstaltung zum Thema „Scheitern“ unter freiem Himmel organisiert. Die Gründerinnen Marie Sirrenberg und Anna-Maria Uhlmann waren als Speakerinnen dabei und haben authentisch und offen über ihre Erfahrungen mit dem Scheitern und Weitermachen berichtet. Sehr erfolgreich war auch das Event “Gründen in Vielfalt” in diesem Sommer, das durch eine Lesung der Autorin Anne Dittmann einen tollen Abschluss fand. Es ist einfach wunderbar zu sehen, wie motiviert und beseelt unsere Teilnehmerinnen nach solchen Veranstaltungen nach Hause gehen. Genau so soll es sein.
Tino: Außerdem bieten wir Gründerinnen die Möglichkeit, ihr Unternehmen über unsere Web-Präsenz sichtbarer zu machen. Ob durch Blogartikel, Social-Media-Beiträge oder Interviews – wir möchten Frauen auf vielen Ebenen eine Bühne bieten. Neu ist unser monatlich wiederkehrendes Format “n den Feierabend mit…”. Geplant ist es, regelmäßige Gästinnen und Expertinnen, darunter auch Unternehmerinnen einzuladen, die auf die Bedarfe der Frauen eingehen und hilfreiche Antworten liefern. Der nächste Online-Talk ist am 31. Januar 2025 von 17-19:30 Uhr und es geht um die Grundlagen der Buchhaltung.
Diese und weitere Veranstaltungen sollte man unbedingt auf unserer Website im Auge behalten – oder sich einfach bei uns melden!
Wir danken euch für das Interview und wünschen euch und allen gründungsinteressierten Frauen viel Erfolg!
Mehr erfahrt ihr unter:
→ perpektive-selbstständigkeit.de
- Instagram: @perspektiveselbststaendigkeit
- LinkedIn: Perspektive:Selbstständigkeit
- Kontakt: Claudia Fröh, froeh@socialmimpact.eu
- Anschrift: Social Impact gGmbH, Schiffbauergasse 7, 14467 Potsdam